Fördergerüste im Ruhrgebiet | Schachtanlagen | Zeche | Bergwerk | Schachtanlage | Grube | Pütt | Fördergerüst | Schachtgerüst | Steinkohle | Ruhrpott | Zechen | Schacht | Ruhrrevier | Revier | Kohle | Förderturm | Aufbereitung | Grube | Bergbau

Eine kurze Entwicklungsgeschichte der Schachtförderanlagen:
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Da die durch den Pingen- und Stollenbergbau leicht zu erreichenden oberflächennahen Flöze im Ruhrtal sowie südlich davon bereits um das Jahr 1820 größtenteils abgebaut waren, wurde es notwendig auch die weiter nördlich gelegenen überlagernden Erdschichten zu durchteufen, um an das sich mit etwa 5 bis 7° nach Norden hin absenkenden Karbon zu gelangen.
Zu Anfang war dies noch relativ leicht durchführbar, da die seigeren oder tonnlägigen Schächte nur eine geringe Teufe erreichen mussten um an das begehrte Mineral zu gelangen. Problematisch wurde es erst, als die weiter nördlich gelegenen Mergelauflagerungen durchteuft werden mussten. Dieses hatte besonders mit der damals noch unausgereiften Beherrschung des zufließenden Tiefenwassers und der noch mangelhaften Abteufsysteme zu tun.
Der Übergang zum eigentlichen Tiefbau mit dem erfolgreichen Durchteufen der das Karbon überlagernden Mergelschicht, erfolgte im Ruhrgebiet erstmals im Jahr 1832 durch den Schacht Franz der im Mülheimer Gebiet liegenden Zeche Humboldt. Vorher hatte man zwar schon tiefe Schächte abgeteuft, diese lagen aber südlich des Mergelhorizonts und waren daher per Definition noch keine Tiefbauschächte.


Der geognostische Längstschnitt zeigt die Lage des Mergelhorizonts (grün) im Bereich Bochum - Gladbeck

In den folgenden dreißig Jahren war der Bergbau aufgrund des immer weiter ansteigenden Kohlebedarfs bereits weiter nach Norden vorgedrungen und befand sich um 1850 etwa in einer Linie mit den Städten Essen-Bochum-Dortmund. Die tiefste damals gebaute Teufe lagen bei etwa 300 Metern (Zeche Gewalt) und musste bei den damals verliehenen kleinen Grubenfeldern zügig weiter in die Tiefe fortschreiten, da speziell Zechen mit geringer Feldesgröße gezwungen waren in schneller Folge die Flöze abzubauen, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Zu dieser Zeit begann man dann auch mit dem verstärkten Bau von Malakofftürmen, da die zur Fördersteigerung notwendigen baulichen Veränderungen (Leistung der Fördermaschinen, Hängebankhöhe, mehretagige Förderkörbe, Seilscheibengröße etc.) beträchtliche statische Probleme bei den hölzernen Gerüsten hervorriefen, welche nur durch die gemauerten Türme technisch bewältigt werden konnten.
Die Holzgerüste erreichten zu diesem Zeitpunkt bereits Höhen von mehr als 20 Meter und es wurde immer schwieriger geeignete Baumstämme zu beschaffen; zudem war auch die Statik und Standfestigkeit infolge der nun zwangsweise geteilten Bauweise (notwendige Anschlüsse) und des unvermeidlichen Schwindens (Schrumpfung) beim Austrocknen des Holzes für einen sicheren und leistungsstarken Förderbetrieb kaum mehr ausreichend. Des Weiteren führte die hohe Brandgefahr sowie die verminderte Haltbarkeit der hölzernen Konstruktionen - speziell bei ausziehenden Wetterschächten - zu der Überlegung eiserne Fördergerüste zu errichten.
Aber auch die verwendeten Malakofftürme hatten Ihre Nachteile. So waren bei diesen die Baukosten sehr hoch, die Erstellungszeit sehr lang - da diese nicht bereits beim Abteufen erbaut werden konnten und eine massive Mauerung notwendig war - und bei Bränden war die Reparatur zeitraubend und kostenintensiv. Auch war eine Anpassung auf geänderte Förderbedingungen relativ schwierig und so musste schon beim Bau auf alle Eventualitäten größte Rücksicht genommen werden, da spätere Änderungen kaum mehr möglich waren.
Ungeachtet der zahlreichen Nachteile der hölzernen Gerüste als auch der Malakofftürme und trotz der zumeist positiven Erfahrungen, welche im benachbarten Ausland [Frankreich - hier wurde bereits 1864 das erste freistehende stählerne Fördergerüst erstellt- , England und Belgien] mit dem Einsatz von eisernen Gerüsten gemacht wurden, konnten sich die sehr konservativen deutschen Bergbaugesellschaften noch lange Zeit nicht dazu durchringen, eiserne Fördergerüste zu erbauen.

Ein weiterer Grund für das zögerliche Verhalten war sicherlich der hohe Roheisenpreis in der Zeit vor dem deutsch-französischen Krieg. Deutschland war zu dieser Zeit nicht in der Lage genügend Roheisen zu produzieren und musste daher dieses vornehmlich aus England importieren, welches den Stahlpreis deutlich erhöhte.
Ein Umdenken setzte erst 1870 ein, in diesem Jahr wurde der durch den Zollverein erhobene sogenannte Eisenzoll um 50% reduziert und somit wurden auch die Erzeugnisse günstiger. Auch führten die durch den gewonnenen deutsch-französischen Krieg erhaltenen Reparationskosten aus Frankreich zu einer wirtschaftlichen Gesundung und regen Investitionstätigkeit (Gründerjahre) der Industrie, welche allerdings nur von kurzer Dauer war.


Nordgrenze der Ausdehnung im Jahr 1850

Nach mehreren Schachtbränden, bei denen die hölzernen Fördergerüste sowie ein großer Teil der Tagesanlagen komplett zerstört wurden und ein beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden enstand, entschloß man sich im Jahre 1869 aber schließlich doch zum Bau des ersten eisernen Fördergerüstes. Hierzu hatte man den durch einen Brand zerstörten Schacht Barillon der Zeche Julia in Herne gewählt, welcher dann mit einem vierbeinigen Pyramidengerüst ausgerüstet wurde.
Im Folgejahr wurde auf der Zeche Graf Beust in Essen bereits das erste stählerne Strebengerüst (das zweite eiserne Fördergerüst im Ruhrrevier) errichtet, welches als erstes eigentliches Strebengerüst und somit als Initialzündung der Fördergerüstentwicklung bis zu der uns heute bekannten Formgestaltung gesehen werden kann. Damit war zwar die Zeit der "eisernen" Schachtgerüste im Ruhrgebiet angebrochen, diese Entwicklung wurde aber bereits 1873 durch den Börsenkrach und die darauf folgende zwanzigjährige wirtschaftliche Stagnationsphase deutlich abgeschwächt und der "Siegeszug" der Stahlgerüste wurde dadurch verlangsamt.

  Pyramidengerüst Barillion
Abbildung 1: Das 1869 von der Cölnischen Maschinenbau-Aktiengesellschaft erbaute erste deutsche Stahlfördergerüst des Schachtes Barillon hatte zwei Hängebänke und ruhte auf einem 5 Meter hohen Mauerfundament mit diesem es fest verbunden war. Eine sehr ähnliche Bauart wurde nachfolgend (um 1875) auch für das Gerüst des Schachtes Osterfeld I (Oberhausen III) gewählt. Aufgrund der auftretenden hohen Kräfte an den fördermaschinenseitigen Eckstützen war es allerdings notwendig diese besonders massiv auszuführen. Zusammen mit den aussteifenden Riegeln und Diagonalstäben führte dies aber zu einem enorm hohen Materialaufwand und die Bauform verlor kostenseitig recht schnell an Bedeutung. Ein erneuter Brand der Tagesanlagen auf Barillon im Jahr 1872 verdeutlichte aber die Überlegenheit der Stahlgerüste. Bei diesem Brand wurden fast die kompletten hölzernen Tagesanlagen stark in Mitleidenschaft gezogen, das Gerüst hatte zwar auch gelitten, dieses blieb aber nach dem Ablöschen und dem Ersetzen der durchgebrannten Aloeförderseile und einiger Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten weiterhin betriebsbereit.

Auf einem auf Shamrock I/II errichteten Gerüst gleicher Bauart musste nachträglich aber noch ein Stützstrebenpaar installiert werden, da das Gerüst den Zugkräften der Fördermaschine nicht standhielt.
Heute kann wegen einer Brauchbarkeit dieser Gerüstform für den Förderbetrieb leider nur noch gemutmaßt werden, aber anscheinend konnte dieser erste Versuch nicht vollständig überzeugen. Diese Gerüstform hatte mit so manchen Kinderkrankheiten des frühen Stahlhochbaues zu kämpfen. Nachteilig wirkten sich sicherlich die benötigte große Grundfläche, die notwendige Durchdringung der Struktur auf den beiden Hängebänken (unter Wegfall der aussteifenden Diagonalstäbe), die vielen genieteten Anschlüsse sowie die schon angesprochene Instabilität bei nicht genügender Dimensionierung aus. Auch hatte die notwendige Wahl der Seilscheibengröße einen Einfluss auf den Standort über der Schachtscheibe. Das Gerüst konnte nicht zentriert über dem Schacht gebaut werden, da sonst entweder die komplette Konstruktion deutlich hätte vergrößert werden müssen, oder aber die Seilscheibenbühne für den Durchgang der Seilscheiben hätte geteilt werden müssen, was nur unter hohem konstruktiven Aufwand möglich gewesen wäre.
Das Pyramidengerüst von Osterfeld I (Oberhausen III - 1944 durch Bombenwurf zerstört) sowie das gut dreißig Jahre später gebaute Bockgerüst von Rheinelbe III (1926 stillgelegt, nachfolgend von Holland genutzt und vor 1966 abgerissen) haben aber über Jahrzehnte klaglos funktioniert; diese allerdings nicht als Hauptförderung!

  Bockgerüst Graf Beust
Abbildung 2: Das 1870 von der Essener Maschinenfabrik "Union" auf der Zeche Graf Beust errichtete Strebengerüst konnte schon damals als zukunftsweisend erachtet werden. Allerdings wurden zu dieser Zeit noch drei aus Flacheisen bestehende Zuganker (rot) benötigt um das Stahl sparende und somit leichte Traggerüst; besonders aber die Streben dauerhaft zu belasten und so ein Umstürzen bei evtl. Seilbrüchen zu verhindern. Die beiden Streben sind hier bereits fischbauchförmig ausgeführt, da schon damals eine möglichst hohe Knicksteifigkeit von Bauteilen bei möglichst geringer Dimensionierung gefordert wurde.
Wenn auch die von Geisler entworfene 13,3 m hohe Stahlkonstruktion nach heutigen Maßstäben deutliche Fehler aufweist und sich im damaligen Förderbetrieb wohl nicht unbedingt bewährte, so ist diese doch als Quantensprung der Schachtfördertechnik zu sehen. Ausschlaggebend für die einmalige Ausführung (es wurde kein zweites Gerüst dieser Bauart errichtet) scheinen die starken Schwingungen und Querneigungen gewesen zu sein, welche sich beim Förderbetrieb einstellten. Dies ist wohl auf die nicht ausgereifte Konstruktion des Gerüstkopfes sowie der geringen Stützbreite der Streben zurückzuführen und wurde sicherlich noch durch den damals notwendigen Einsatz der Zugstangen verstärkt, welche den Gerüstkopf nicht genügend stabilisieren konnten. Deutlich sichtbar ist bei dieser Urform aber die enge Verwandtschaft mit den später ausgeführten Bauformen.

Die Fachwerkbauweise, welche von 1870 bis etwa 1930 vorherrschte, wurde ab 1925 durch die Profilbauweise (Vollwand) abgelöst. Diese wiederum wurde um 1960 von der Kastenbauweise verdrängt.
Aufgrund der Vielzahl an verschiedenen Ausführungen werde ich hier nur auf die gängigsten bzw. auf die für mich besonders interessanten Fördergerüste eingehen. Ich versuche hiermit, eine kleine Übersicht über die Entwicklung der Förderanlagen im Ruhrgebiet zu geben. Die verschiedenen Arten der Schachthäuser und Malakofftürme werden hier nur angeschnitten; das Augenmerk liegt auf den Fördergerüsten.
Eine vollständige Übersicht aller in Deutschland eingesetzten Gerüsttypen wird es aber wegen der Vielzahl an Arten und Formen wohl nie geben...

Übersicht der Gerüstarten:

Haspel, Göpel, Wasserkehrräder, Treträder und Schachthäuser:

Der Haspel ist die erste und einfachste Art ein Fördergut zu Tage zu heben. Dieser war zu den Anfängen ein Einrichtung, die von der Brunnenförderung (Wasserziehbrunnen) übernommen wurde.
Das Tretrad wurde durch menschliche Arbeitskraft angetrieben und ist wie der Pferdegöpel eine Weiterentwicklung des Haspels. Das Prinzip des Tretrades wurde schon von den Römern zur vertikalen Förderung von Lasten genutzt. Allerdings wurde beim Göpel die Antriebskraft eines Zugtieres benötigt. Dies erhöhte die Fördergeschwindigkeit und Förderlast im Gegensatz zur vorherigen Handförderung enorm.
Das Wasserkehrrad nutzte die Gewichtskraft des Wassers und ist mit einer Wassermühle vergleichbar. Durch ein einfaches Klappensystem konnte hierbei der Wasserstrom gegenläufig auf das Wasserrad aufgegeben werden. Diese Umstellmöglichkeit war für die erforderliche Umkehr des Förderhubes notwenig. Allerdings war das Wasserkehrrad für das Ruhrgebiet ungeeignet, da dort kaum geeigneten Wasserläufe und nur eine mäßige Höhendiffernz vorhanden sind.
Das Schachthaus war eine Umbauung der bisherigen Fördereinrichtungen und diente sowohl dem Schutz der mechanischen Teile als auch der Belegschaft vor der Witterung. Diese Umstände, sowie der Einführung der Fahrkunst, führten im folgenden Schritt zur Errichtung von Malakofftürmen.


Der Handhaspel gilt als die erste mechanische Fördereinrichtung. Dieser konnte aber nur etwa 4 t/Schicht aus geringer Tiefe (-20 m) zutage heben.
     
  Der Pferdegöpel ist im eigentlichen Sinn noch kein Fördergerüst, aber der erste Schritt zu einer mechanischen Förderung.
     

     
Malakofftürme:

Der Malakoffturm gilt als Weiterentwicklung des Schachthauses. Diese wurde notwenig, da in Folge der Einführung der Dampfmaschine als Antriebsquelle die übertägig aufgestellten Wasserhaltungsmaschinen sowie die Fahrkünste oder Trommelfördermaschinen unmittelbar in Schachtnähe montiert werden mussten. Auch mussten die Förderkörbe nun Mehretagig ausgeführt werden, um eine höhere Förderleistung pro Seilfahrt zu erbringen.
Um dies alles zu ermöglichen, mussten die Seilscheiben oder die Fahrkunstgestänge weitaus höher - als es bei den bis dahin gebräuchlichen Gerüsten oder Häusern möglich war - angebracht werden. Zudem wurden später bei zunehmender Teufe die Fördermaschine weiter vom Schacht abgerückt, da die bis dahin verwendeten Trommel- (Bobinen) Fördermaschinen immer größere Dimensionen annahmen. Durch ein bis zu 2,5 Meter starken Mauerwerk aus Ziegel-, Feld- oder Bruchstein wurde es ermöglicht, die durch die Förderung auftretenden enormen Kräfte aufnehmen und ableiten zu können. Trägerwerke aus Holz oder Stahl wurden aber nur für die Seilscheibenbühnen verwendet; der eigentliche Lastabgleich erfolgte ausschließlich über das Mauerwerk.
Die durch den rauen Betrieb auftretenden Belastungen konnten aber oft nur durch Aussteifung des Mauerwerks gemildert werden. Im oberen Teil wurden dazu Spanneisen mit aufgesetzten Blenden (Rosetten) verwendet, im unteren Teil wurde das Mauerwerk durch weitere gemauerte Pfeiler auf der Fördermaschinenseite verstärkt. Die Bauhöhen variierten je nach Entstehungsjahr stark von 10 bis über 35 Meter und falls erforderlich wurde später noch aufgemauert (siehe Ewald I) oder aber der Malakoffturm wurde durch ein eingezogenes Fördergerüst (Prosper 2/II) erweitert.


Entwicklungsgeschichte
Vordergrund: Einfacher Malakoffturm mit Trommelmaschine und Wasserhaltungsmaschine in den angrenzenden Nebengebäuden
Mitte: Mit Pfeilern verstärkter Malakoff mit abgerückter großen Trommelmaschine
Hintergrund: Malakoff mit eingezogenem zweigeschossigen Strebengerüst und Koepescheibe

Zu den Anfängen wurden in den 1850er Jahren eher sehr schlichte Malakofftürme gebaut (Carolinenglück II), welche sich deutlich von den späteren reich verzierten und mit Fluchttreppenhäusern ausgestatteten (Westhausen I) unterschieden. Diese Entwicklung fußte auf den damals häufig vorkommenden Schachtbränden, bei denen das übertägige Personal (Förderaufseher, Schachthauer und Hängebankpersonal) durch das Feuer oder die giftigen Gase zu Tode kamen oder aber verletzt wurde. Nur diesem tragischen Umstand ist der Bau von Malakofftürmen mit außen liegenden Fluchttreppenhäusern (heute noch erhalten auf Prosper II, Unser Fritz und Westhausen) zu verdanken, da solch ein Personal zu dieser Zeit ein sehr wertvolles "menschliches" Gut waren und nur schwerlich ersetzt werden konnten. Die später auftretenden oftmals reichlichen Verzierungen im neugotischen Stil waren Ausdruck des damaligen Zeitempfindens und hatten kaum Einfluss auf die Funktionalität der errichteten Malakofftürme und Nebenanlagen. Diese zeugen eher von der wirtschaftlichen Bedeutung einer Anlage.

Brockhauser Tiefb. | Rheinpreussen | Fürst Hardenberg | Westhausen
1873 | 1884 | 1874 | 1873


Carolinenglück   |   Julius Philipp   |   Unser Fritz   |   Hannover
1850 | 1877 | 1874 | 1857

Die einzige erhaltene Doppelanlage im Ruhrgebiet - Holland I/II nach/vor der durchgeführten Sanierung. Erbaut wurde diese im Jahre 1860. Die ursprünglich eingezogenen Fördergerüste wurden nach der Stilllegung entfernt.

Heute sind noch dreizehn Malakofftürme im Ruhrgebiet erhalten.
Bilder von Prosper II (1875), Carl (1856) und Ewald (1875) reiche ich noch nach.
Den oft diskutierten Turm von Alte Haase lasse ich aber außen vor und schließe mich der vorherrschenden Auffassung an, dass dieser kein Malakoffturm sein kann.

Um 1880 hatte die Bauart ihren Horizont überschritten und wurde durch die kostengünstigen Strebengerüste abgelöst.

     

     
     
Fachwerkbauweise:
   
Bockgerüste:
Zwei- und dreibeiniges Bockgerüst
 

Nach dem Land der größten damaligen Verbreitung auch englischer Bock genannt. Geografisch zuordnen lässt sich diese Gerüstart allerdings nicht eindeutig, da diese Bauart in allen Bergbaugebieten eingesetzt wurde.
Diese Bauart wurde in Holz (bis zu einer Höhe von ca. 20 m) später aber auch in Gusseisen und Stahl ausgeführt. Dieser Übergang zum neuen Baustoff erfolgte zuerst aber nicht aus Festigkeitsgründen, sondern aus rein praktischen. Es waren damals einfach keine Holzstämme der geforderten Längen mehr verfügbar. So wurde dann das teure Gusseisen in der gleichen Weise wie vorher das Holz verbaut. Dieses war aber für den rauen Förderbetrieb nicht ideal - da zu spröde, brach es häufig - und wurde später durch den aufkommenden Werkstoff Stahl ersetzt. Aus der Not wurde dann in Folge aber eine Tugend; wie so oft im Bergbau...
Das einfache Bockgerüst gilt als erstes statisch berechenbares Gerüst und wurde in Stahlbauweise erstmals 1870 auf der Zeche Graf Beust errichtet. Besonders vorteilhaft bei dieser Bauart war, dass dieses im Gegensatz zu den Malakofftürmen bereits bei den Teufarbeiten aufgestellt werden konnte ohne den Teufbetrieb zu stören.
Die Bauart des Bockgerüstes war bereits 1868 (noch vor der ersten deutschen Ausführung) durch den Ingenieur Carl Erdmann mittels Aussteifung des Kopf- und Stützgerüstes durch ein Fachwerk weiterentwickelt und so an die Gegebenheiten des Ruhrbergbaus angepasst worden. Diese Bauart fand besonders im östlichen Ruhrgebiet von 1870 bis 1900 eine große Verbreitung. Da diese Gerüstart besonders durch den Bergwerksdirektor Tomson gefördert wurde, verbreitete sich diese daher besonders auf den Schachtanlagen der Harpener BAG, für die Tomson tätig war, recht schnell. Daher erhielt diese spezielle Bauform auch den Namen Tomson-Bock.

  Eingeschossig:
     
 
  einfaches Bockgerüst Hibernia I
     
 
  Gneisenau II  
     
 
     
     
 
    Spurlattenführung
     
 
  Seilführung Bauart Tomson Bock
Robert Müser - Schacht Jacob
     
  Zweigeschossig:
     
 
  Neu-Iserlohn II
Übergangsform von 4- auf 2-beinig
Roland II
     

     
     
Pyramidengerüste:
Vierbeiniges Bockgerüst
 
Das Pyramidengerüst ist eine eigenständige Entwicklung, da die vertikale Standsicherheit bei den Bockgerüsten oft nicht ausreichend war. Hierbei wurden die Stützen (bzw. Streben) weiter vom Schacht entfernt um eine ausreichende Standfestigkeit zu erhalten. In späterer Ausführung wurde es aber weitere Stützstreben erweitert um die anfallende Knicklast der Stützen, welche der Fördermaschinen zugewandt sind, zu verteilen. Teilweise wurde dies auch unter dem kompletten Wegfall (bzw. der Verlagerung) dieser erreicht. Diese Art von Gerüsten wurde aber im Ruhrgebiet nur kurzzeitig ausgeführt (etwa bis 1890), da diese bezüglich des hohen Materialaufwands und der Stabilität noch ungenügend waren. Spätere in Frankreich erbaute Pyramiedengerüste genügten der Standfestigkeit, dieser Umstand musste aber mittels eines enormen konstruktiven Aufwandes und Materialeinsatz erkauft werden.
  Eingeschossig:
     
 
  Barillon (Julia)  
     
 
     
     
 
  Ver. Gideon - tonnlägiger Schacht Hannibal I "eingerüsteter Malakoff"
     
   
 

Rheinelbe III - Vierbeiniges Bockgerüst mit um 90° versetzter Notförderung

 

     
     
Strebengerüste:
 
Das Strebengerüst ist wiederum eine Weiterentwicklung des Pyramiden- sowie des Bockgerüstes und vereinigt die Vorteile beider in sich. Ab 1874 wurde eine Sonderbauform (Promnitz) dieser als deutsches Strebengerüst bekannt. Es zeichnet sich durch eine schmale Stützenform (bezogen auf den Schachtdurchmesser) und durch weit stehende Streben aus. Da diese Gerüste zu Anfang vorwiegend für eine Trommelförderung vorgesehen waren, war die Ausführung besonders bei dem Betrieb vorteilhaft, da somit die Stützlasten auf die Streben verteilt wurde und so die wirkenden Kräfte (Kraftvektor zwischen Stütze und Seil) bestmöglich aufgenommen und abgeleitet wurden. Weiterhin konnte durch diese Anordnung der Bereich des Schachtes von störenden Einbauten freigehalten werden, welches besonders vorteilhaft für die notwendigen Zu- bzw. Abführungseinrichtungen war und den Schachtbetrieb deutlich vereinfachte.
Ab 1877 führte wiederum Promitz auch das zweigeschossige Strebengerüst ein, wobei er die Koepescheibe als Antriebsmedium nutzte.
  Eingeschossig:
     
 
  abgespannte Stützen und Streben - Bauart Geisler Bauart Promnitz 2
Carolinenglück III
     
 
  Bauart Promnitz 1
Teutoburgia II
Werne II
     
 
  Bauart Promnitz 3
Friedrich Thyssen VI
Beeckerwerth II
     
 
  Beeckerwerth I Bauart Zschetsche
     
 
  Bauart Saar Bauart Klönne
     
 
  Möller II Bauart Humboldt
     
   
  Bauart Gehlen
     

     
     
  Zweigeschossig:
     
 
  Elisabethenglück Herkules I
     
 
  Zollverein II Amalie Schacht Barbara
     
 
  Dannenbaum I Ewald IV
     
 
  Rosenblumendelle II Sälzer-Amalie Schacht Marie
     
   
  Rheinpreussen II  
     
 
 
     
     
Doppelstrebengerüste:
  Eingeschossig:
     
 
  Alma III Deutscher Kaiser I
     
 
  Amalie 2 Hugo 1 - II
     
  Zweigeschossig:
     
 
  Consolidation VIII Zollverein IV
     
 
  Hannover III (Dreibein) Borth II
     

     
Profilbauweise:
     
Vollwandgerüste:
  Einstrebengerüste
 

Das erste vollwandige deutsche Fördergerüst wurde 1925 über dem Schacht 1 (Baden) des Kalisalzbergwerks Buggingen in Baden errichtet. Diese Bauform ist deutlich einfacher ausgeführt, bietet jedoch dieselben Vorteile eines Fachwerkstrebengerüstes bei allerdings besserer Knicksteifigkeit und einem nur geringen (~5%) Materialmehraufwand. Die aufwendige Nietkonstruktion der Fachwerkbauweise und die damit einhergehenden Probleme der Steifigkeit und der Korrosionsanfälligkeit bei längeren Betriebszeiten entfielen hierbei. Weiterhin konnte durch den Einsatz von Vollwandprofilen die Erstellungszeit sowie die nachfolgende Wartung und Instandhaltung deutlich minimiert werden.


Das 1925 von der GHH erbaute Gerüst über dem Schacht Baden

  Eingeschossig:
     
 
  Dörnen
Robert Müser
Dörnen 2
Zollverein I
     
 
  Schwerin I mit geknickter Strebe auf Malakoffturm Friedrich Thyssen II
     

     
  Zweigeschossig:
     
 
  Dörnen 2 - Friedrich d.G. I Bonifacius II
     
   
  Friedrich-Heinrich III  
     

     
  Doppelstrebengerüste "ugs.: Doppelbock"
 
Um einen Schacht optimal auszunutzen, wurden zweiseitige Förderanlagen entwickelt, welche unabhängig voneinander operieren können. Hierbei wurden die Strebenpaare des Einstrebengerüstes dupliziert und als Stützgerüst genutzt. Erste Versuche das Führungsgerüst als zentrale dritte Stütze zu nutzen schlugen jedoch wegen der zu großen Steifigkeit bei Bodensenkungen fehl. Wegen gerade dieser besonderen Steifigkeit wurde aber das Führungsgerüst nicht mehr als Stützkonstruktion benötigt und konnte daher vom eigentlichen Fördergerüst statisch getrennt werden. Dies Entkoppelung hatte besonders im Ruhrgebiet seine Vorteile, da es dort oft infolge von schachtnahen Bergsenkungen zu einer Schiefstellung der Fördereinrichtung kam.
     
 
  Zollverein XII Centrum VII
     
 
  Gneisenau IV Lohberg II
     

     
Kastenprofile:
  Einstrebenkastenprofil
 
Die schwarz dargestellten Profile sind als geschweißte Kastenprofile (hohl) ausgeführt. Hierbei wurde der Materialaufwand gegenüber dem Vollstrebengerüst bei gleicher oder meist besserer Stabilität noch weiter reduziert. Auch sind hier die zu erwartenden Korrosionsschädigungen durch den konstruktiven Entfall von Nässestaupunkten an den Stützenstößen oder Versteifungsblechen - wie sie vorher bei den Vollwandgerüsten notwendig waren - auf ein Mindestmaß reduziert worden.
  Eingeschossig:
     
 
  Recklinghausen 2 - Schacht IV - Konrad Ende Arenberg-Fortsetzung
mit abgespannter Stütze
(Dreibein)
     

     
  Zweigeschossig:
     
 
  Waltrop III Niederberg IV
     
 
  Grimberg IV Haus Aden VII - Schacht Romberg "Golfschläger" - ab 2002 ungesetzt nach BW Ost Schacht Lerche
     
 
  Ewald II Kurl III
     
 
  Rossenray II Osterfeld Nordschacht
     
 
  Hugo II mit abgespannter Stütze (Dreibein) Wulfen II
     

     
  Viergeschossig:
     
   
  Grimberg II mit abgespannter Stütze  
     
  Doppelstrebenkastenprofil
     
   
  Auguste Victoria VIII  
     
 
 
     
     
Betonbauweise:
 
Obwohl diese Bauweise preiswerter und zudem deutlich wartungsärmer als die vergleichbarer Stahlgerüste war, konnten sich Fördergerüste aus Beton (Stahlbeton, Spannbeton) im Ruhrgebiet nicht durchsetzten. Eine große Verbreitung fanden diese z.B. in Belgien, Frankreich, Polen, Südafrika und Nordamerika. Dies hatte wohl einerseits mit dem Stahlstandort Deutschland zu tun, da es einfacher war Fördergerüste aus Stahl "von der Stange" zu kaufen, andererseits war speziell im Ruhrgebiet die Anfälligkeit auf Schiefstellung und die werkstoffbedingte höhere Erstellungszeit (Bau + Aushärtung) von Nachteil. Daher wurde bei der Betonbauweise für Förderanlagen später eher zu den Turmförderanlagen tendiert, da diese bei anhaltender Förderung und solider Gründung unmittelbar um das alte Gerüst gebaut werden konnten. Ein Betongerüst in leichter Strebenbauart (Dreipunktlagerung) wurde am Niederrhein nur einmalig ausgeführt und nachfolgend wohl aufgrund der hohen Gründungsproblematik oder aber der fehlenden Erweiterbarkeit nicht mehr nachgeahmt!
 
  Consolidation IV Polsum II - Wetterschacht
     
 
     
     
Turmgerüste / Turmförderanlagen:
 
Diese Sonderbauform ist unabhängig von der Profilausformung. Die Stützenprofile sind aber zumeist als Doppel T-Träger (H bzw. I-HD Breitflanschprofile) in Rahmenbauweise (Fachwerke wurden wegen der hohen Kosten zumeist vermieden) ausgeführt.
  Turmgerüste
 
Bei Turmgerüsten steht die Fördermaschine in unmittelbarer Nähe zum Schacht auf dem Niveau der Hängebank. Diese Art ist als Fördergerüst anzusehen. Das Stützgerüst ist aus Profilen in Fachwerk- oder Rahmenbauweise erbaut. Die sonst notwendigen Streben entfallen aber aufgrund der nahen Lage der Fördermaschine zum Gerüst und der damit geringen Strebenlast (horizontale Momente) hierbei komplett.
Zur Verdeutlichung sind die Seile sowie die Treibscheiben bei den folgenden Bildern dargestellt.
     
 
  Minister Stein II General Blumenthal VII
     
   
  Wallsum I/II - Doppelförderung  
     

     
  Turmförderanlagen
 

Hierbei ist die Fördermaschine im oberen Kopfteil installiert und diese wird umgangssprachlich Förderturm genannt. Überwiegend wurden diese in streng kubischer Bauform gehalten, wobei aber die sogenannten Hammerkopftürme durch einen auskragenden Kopfteil eine Ausnahme bildeten. Diese spezielle Bauform wurde aber ab etwa 1930 wegen der stetig geringer werdenden Dimensionierung der Turmfördermaschinen nicht mehr ausgeführt. Vorteil bei allen Turmförderanlagen ist der geringe Platzbedarf sowie der verhältnismäßig günstige Baustoff. Nachteilig wirkten sich aber die erhöhten Baukosten sowie die besondere Anfälligkeit auf Schiefstellung aus, welche durch das hohe Eigengewicht noch begünstigt wurde.
Erste Versuche im Jahre 1888 durch Carl Friedrich Koepe eine dampfbetriebene Turmfördereinrichtung (patentiert bereits 1877) auf Hannover II zu installieren verliefen unbefriedigend, da die damaligen Dampfmaschinen noch mit zu hohen Massenunruhen beim Betrieb zu kämpfen hatten. Des Weiteren war die Steuerung noch nicht ausgereift und besonders das "Anfahren" war eher ruppig. Dadurch wurden Schwingungen und Stöße auf den Turm übertragen, welche dauerhaft zu Schädigungen führten.
Erst mit der Einführung elektrisch betriebener Fördermaschinen konnte die Turmförderung ihre Vorteile gänzlich beweisen.
Aufgrund der hohen Gründungsproblematik und der hohen Kosten wurde ab etwa 1970 weitestgehend auf die Erstellung von Turmförderanlagen aus Stahlbeton verzichtet und erneut auf die deutlich leichtere Skelettbauweise übergegangen, welche bereits schon seit über fünfzig Jahren bekannt war. Dies führte besonders nach der Bildung der Ruhrkohle AG zu dem Bestreben eine Standard-Turmförderanlage (z.B. Hugo VIII) zu entwickeln um eine kostengünstige und leistungsfähige Förderanlage quasi von der Stange bauen zu können.

Die Turmförderanlage gibt es in folgenden Bauarten:

-
Skelettbauweise
Traggerüst aus vernieteten Stahlprofilen mit kompletter Ziegelsteinausmauerung, Betonstegverzug oder einer Verblendung aus Trapezprofilblech
-
Stahlbetonbauweise
Traggerüst und Kopfteil aus Stahlbeton
-
Rahmenbauweise
Traggerüst aus geschraubten oder verschweißten Stahlprofilen; wobei nur der obere Teil durch Ziegel- oder Betonfertigteilwerk verzogen, der untere Gerüstteil   aber frei bleibt  oder nur verblendet ist
     
 
  Skelettbauweise:
Hercules V
Skelettbauweise:
Katharina III - Ernst Tengelmann
     
 
  Stahlbetonbauweise:
Pörtingssiepen II
Rahmenbauweise: Hammerkopfturm
Minister Stein IV
     

Farbgebung der Schachtgerüste:

Einen wohl eher untergeordneten Punkt der Fördergerüstarten nimmt die Farbgebung der Förderanlagen ein. Dennoch möchte ich recht oberflächlich auch auf diesen kurz eingehen.

Wegen der zumeist exponierten Lage der Schachtgerüste wurde in neuerer Zeit natürlich auch über eine harmonische Farbgebung nachgedacht, um die Gerüste in die Landschaft einzufügen. In den frühen achtziger Jahren ging man daher dazu über, die Gerüste und Teile der Verblendungen in einer grünen und/oder auch grau-beigen Farbe zu streichen, damit sich diese nicht so stark von der Umgebung abhoben. Vorher wurde zumeist ein rostroter Anstrich gewählt um diese an die vorherrschende ziegelbraune Mauerung farblich anzuschließen.
Vor dem zweiten Weltkrieg wurden zwangweise graue Farbtöne bevorzugt, da die damals verfügbare Bleimennige nur in dunklen Anthrazittönen verfügbar war und bis auf wenige Anlagen (Zollverein) kaum ein Anspruch bezüglich einer ästhetischen Wirkung erhoben wurde.

Elfenbein: RAL 1014
Kaminrot: RAL 3002
Moosgrün: RAL 6005 oder Laubgrün: RAL 6002
Signalgrau: RAL 7004

Die lichtweißen Anstriche haben sich im Ruhrgebiet, im Gegensatz zum Saarland, nicht durchsetzten können.

Besondere Ausnahmen im vorherrschenden "Grün-beigen Allerlei":
Das farbenfrohe Gerüst von Blumenthal Haard 6 (2003 umgelegt und in Blau,Gelb,Grün und Rot gestrichen) bei welchem zum Anstrich wohl alle nutzbaren Restfarben aufgebraucht wurden.
Sowie das Gerüst von Germania V, welches zum Deutschen Bergbaumuseum in Bochum versetzt wurde und mit RAL 6027 (Lichtgrün) gestrichen ist.

Die Oberfläche der Betonfördertürme wurden entweder natur belassen oder aber mit grün oder beige/weißen Trapetzblechen verkleidet.

Stammbaum der Schachtfördereinrichtungen

 
Kurzübersicht der Schachtförderarten

Sicherlich können einige Besucher nichts mit den Förderarten und den dazugehörenden Einrichtungen und Machinen anfangen, daher eine sehr einfache Übersichtsgrafik

1. Koepeförderung - Treibscheibe
2. Turmförderung (Koepe) - Treibscheibe
3. Trommelförderung (zylindrisch) - Auf/Abwicklung oft doppelt
4. Trommelförderung (konisch) - Auf/Abwicklung oft doppelt
5. Bobinenförderung - Flach- oder Bandseil Auf/Abwicklung zumeist einfach