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Geschichtliche Entwicklung

  1857 Verleihung des Grubenfeldes "Verein" mit einer Größe von 61,5 Mio m² an die Bohrgesellschaft Verein nach französischem Bergrecht
 
  1874 Reale Teilung des Feldes "Verein" in
- Nordeutschland 12,4 Mio m²
- Großherzog von Baden 6,2 Mio m²
- Ernst Moritz Arndt 6,3 Mio m²
- Süddeutschland 36,7 Mio m²
 
  1882 Verkauf der Konzession für das Feld Verein mangels Finanzkraft an ein Konsortium. Aufteilung auf 1000 Kuxe
 
  1907 Verkauf des Feldes Norddeutschland an die Firma Krupp
Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Moers-Sevelen durch die Moerser Kreisbahn
 
  1911 Gründung der Niederrheinischen Bergwerksgesellschaft m.b.H. in Neukirchen
 
  1912 30.12. Erstellung der Gefrierlöcher für Schacht I
 
  1913 01.02. Erstellung der Gefrierlöcher für Schacht II
16.10. Erster Spatenstich durch Dr. Fürst (Vorsitzender des Grubenvorstandes) mit den Worten "Somit taufe ich dich Moers I/II"
 
  1914 30.05. Schacht I erreicht das Steinkohlengebirge bei einer Teufe von 229 m
10.06. Beginn der Teufarbeiten Schacht II
01.08. Beginn des ersten Weltkrieges und damit verbundene Schwierigkeiten (Personal wird zum Wehrdienst einberufen, Materialknappheit)
Im September wird Rissbildung in den Tübbings festgestellt. Einbringung einer zweiten Tübbingsäule (90-170m Teufe) erforderlich. Dadurch Reduzierung des Schachtdurchmessers von 6 auf 5,5 m
 
  1915 15.01. Schacht II: Hochquellen von Schwimmsand wird bemerkt. Sofortige Flutung des Schachtes. Nachfolgende Sondierungsbohrungen kommen zu dem Ergebnis, daß Gefrierbohrungen aus dem Lot gelaufen waren (bis zu 20 m) und somit kein durchgängiger Frostkörper mehr vorlag und dadurch Wasser und Sande eindringen konnten. 6 Ersatzbohrungen konnten Abhilfe schaffen.
 
  1916 Schacht II: Zeitweilige Teufeinstellung wegen fehlender Energieversorgung für die Abteufpumpe.
Schacht II wird von der 470 m Sohle unterfahren und aufgebrochen
 
  1917 Fertigstellung Schacht I bei einer Teufe von 493 m. Ansetzen der Wettersohle auf 387 m und der Fördersohle auf 470 m,
01.10. Aufnahme der Kohlenförderung - 21 Förderwagen mit je einem Volumen von 800 l werden zutage gehoben
 
  1918 Fertigstellung und Abnahme Schacht II
Erster Abbaubetrieb im Flöz Girondelle 5
 
  1921 Einsatz der ersten Benzollokomotive in der Hauptstreckenförderung
 
  1923 Umwandlung der Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft "Niederrheinische Bergwerks-AG (NBAG)"
Feierschichten wegen schlechter Wirtschaftslage
Streiks in August und September
10.03. Bruch der Welle der Fördermaschine Schacht I (6 Wochen Reparatur) Förderung über Schacht II.
Angesichts der Erkenntnisse bei dem Ausfall der Förderung Schacht I wird auf Schacht II eine elektrische Fördermaschine angeschafft, die im folgenden Jahr in Förderung geht. Bau der Wäsche und Brikettfabrik
 
  1924 Inbetriebnahme der Wäsche und Brikettfabrik
12 Feierschichte zu Beginn des Jahres
07.05-03.06. Streik
 
  1926 Der große Bergarbeiterstreik in England beginnt (Mai bis November 1926), dadurch wird die Absatzsituation der Ruhrkohle deutlich begünstigt.
     
  1927 Inbetriebnahme eines Turbokompressors (30.000 m³/h), Grubenventilators, einer Wasseraufbereitung, einer Bunker- und Kohlenverkaufsanlage sowie einer Schlammgewinnungsanlage
 
  1928 Eingliederung in den Michelkonzern
Zusammenschluß der Orte Neukirchen und Vluyn zur Gemeinde Neukirchen-Vluyn
 
  1929 Erster Einsatz einer Diesellokomotive auf der Hauptfördersohle. Wettersohle weiterhin Pferdebetrieb
Beginn der Weltwirtschaftskrise
 
  1930 Entlassung von etwa 200 Bergleuten im April und Mai wegen schlechter Wirtschaftslage und hoher Kosten durch den von der Bergbehörde vorgeschriebenen Vollversatzes. Fremdmaterial (Berge und Hochofenasche) müssen zugekauft werden.
 
  1931 68 Feierschichten
 
  1932 Vollversatz nach dem "Verfahren Niederrhein" von Emil Schweitzer nach 4 Monaten Erprobung erfolgreich durchgeführt.
24 Feierschichten
15.07. Vorübergehende Stilllegung. Kündigung von 1312 Arbeitern und Angestellten
02.09. Versuchsweise Zulassung des Versatzverfahrens "Verfahren Niederrhein"
05.09. Erneute Förderaufnahme
 
  1933 Vierte Diesellokomotive auf der Hauptfördersohle in Betrieb (eine Benzollok als Reserve)
61,5 Feierschichten
 
  1934 48 Feierschichten
Einführung von Großförderwagen mit einem Fassungsvermögen von 2,2 m² in der Hauptstreckenförderung
 
  1935 53 Feierschichten
 
  1936 21 Feierschichten
Übernahme der Felder Heinrich, Vluyn und Vluyn 2 mit jeweils 2.2 Mio m² von Kuxeinhabern
Verstärkung des Fördergerüstes Schacht I um 4 Förderwagen pro Korb aufnehmen zu können.
Versuchsweiser Bruchbau mit Wanderkästen wird durchgeführt
Erstmalige Ausschüttung einer Dividende von 3% an die Aktionäre seit der Gründung des Unternehmens
 
  1937 3 Feierschichten
 
  1939 Schacht I erhält die zweite Fördermaschine
01.04. Verlängerung der Schichtzeit auf 8 3/4 Stunden
01.09. Beginn des zweiten Weltkrieges
 
  1941 Versuchseinsatz einer Gewinnungs- und Lademaschine der Firma DEMAG im Flöz Girondelle 4
Fremdarbeiter werden eingesetzt
 
  1942 Schäden durch Bombenwurf auf dem Betriebsgelände. 350 von 800 Werkswohnungen werden zerstört oder beschädigt. Mehrere Zivilopfer sind zu beklagen.
Einsatz eines Eickhoff Schrämladers
 
  1943 Eigenstromversorgung kommt nach Ausfall beider Generatoren zum Erliegen. Fremdstromversorgung durch Kriegslage unsicher.
Eickhoff Schrämlader wird wegen ungünstiger Verhältnisse aus dem Sreb genommen.
Kohlenhobelversucheinsatz "System Ibbenbüren" schlägt fehl
 
  1945 03.03. Amerikanische Truppen rücken in Neukirchen-Vluyn ein. Eine durch die OHL angeordnete Sprengung (Nero-Befehl) der Anlage wird nicht ausgeführt
08.05. Ende des zweiten Weltkrieges in Europa. Die Schachtanlage wird ab 06.09. der britischen Besatzungsmacht (NGCC) unterstellt und das Rheinisch-Westflische Kohlensyndikat aufgelöst.
 
  1947 Leistungsbezogens Punktesystem wird eingeführt
 
  1948 20.06.Währungsreform
 
  1949 Schacht II: Einrichtung ein Hilfssohle (515 m) und Beginn Tieferteufen
Beginn der Auffahren eines 2,4 km Querschlages in das Nordostfeld von der 270 mS zur Erkundung der Bochumer Schichten. Ende des Einsatzes von Grubenpferden.
Erstmaliger Einsatz einer stempelfreien Abbaufront im Flöz Girondelle 5
 
  1950 Zukauf des Feldes "Georg" mit 14,7 Mio m²
25.06. Beginn Koreakrieg
 
  1951 Tieferteufen Schacht II (805 m) abgeschlossen
Inbetriebnahme der Wäsche 2
Einrichtung Schacht II zur Anthrazitkohlenförderung. Verstärkung des Gerüstes und Anschaffung einer leistungsfähigeren Fördermaschine
Aufnahme der Anthrazitkohlenförderung
 
  1954 Tieferteufen Schacht I (811 m) abgeschlossen
Ersteinsatz eines Continous Miners (CM) Bauart 4JCM auf einer europäischen Schachtanlage (13,8 m/d Auffahrleistung im ersten Jahr)
21.04. Bohren der Gefrierlöcher Schacht III
Nov.: Inbetriebnahme Wäsche II mit einer Schwerflüssigkeitswäsche
 
  1955 01.09. Baubeginn 68,5 MW Kraftwerk
Fast alle Abbaureviere sind mit Kettenförderern ausgerüstet
 
  1956 Fertigstellung Gesundheitshaus
Schacht I Fördermaschine Trommel wird durch Koepescheibe ersetzt.
Erster Streb mit einem Walzenschrämlader der Firma Eickhoff.
 
  1957 04.02. Beginn Seilfahrt Schacht III
Zwei weitere Walzenschrämlader in Betrieb
Inbetriebnahme des Kraftwerks
Ersteinsatz hydr. Ausbaurahmen in einem Streb
17.08. Kraftwerk erzeugt ersten Strom
 
  1958 4 Feierschichten
01.02. Kraftwerk geht ans öffentliche Netz
Zwei weitere Walzenschrämlader in Betrieb (insg. 5 St.)
Ein weiterer Continous Miner wird angeschafft (bis 1962 noch 3 weitere, diese werden zum Teil an andere Schachtanlagen ausgeliehen)
09.11. Schlagwetter in einem Gewinnungsbetrieb Flöz Girondell 5. 15 Bergleute werden verletzt, davon 8 tödlich (Telegramm des Bundeskanzlers Adenauer)
 
  1959 06.07. Beginn der Erstellung von Gefrierlöchern für die Abteufung Schacht IV
Beginn der Carboratherstellung
Einführung 5 Tage-Woche bei einer Erhöhung der Arbeitszeit von 7,5 h auf 8 h
6 Feierschichten
 
  1960 02.01. Beginn der Teufarbeiten Schacht IV
Vollmechanisierung der Kohlengewinnung in allen Abbaubetrieben
Beginn der Arbeiten zur Herstellung 3. und 4. Sohle
23.12. Mit 2.000.000 jato (Jahrestonnen) belegt Niederberg Platz 7 von 150 fördernden Schachtanlagen in der BRD
 
  1962 27.10. Inbetriebnahme Schacht IV
Schacht II wird vom ausziehenden auf einziehenden Wetterschacht umgerüstet
 
  1963 Einstellung des Walzenschrämbetriebes zu Gunsten einer schälenden Gewinnung
Beginn der Vorbereitungsmaßnahme zum Abteufen Schacht V
Inbetriebnahme BVA
 
  1964 16.03. Beginn des Bohrens der Gefrierlöcher Schacht V
01.10. Teufbeginn Schacht V
07.12. Start Vorversuch mit Schreitausbau
 
  1965 Vorversuch Schreitausbau erfolgreich abgeschlossen.
Einbau der dort bewährten Wanderpfeiler in einem Streb des Flöz Finefrau
2 monatige Betriebseinschränkung durch Kabelbrand in der Wäsche 2 und Ausfall einer Fördermaschine
 
  1966 Schacht V erreicht die Endteufe (820m), Beginn der Einbringung der Schachteinbauten
 
  1967 3 Feierschichten
15.06. Strebruch (105 m von 245 m verbrechen) im Westfeld, Flöz Geitling 1. 5 Bergleute finden den Tod
 
  1968 Beendigung Tieferteufen Schacht III bis auf 3. Sohle
 
  1969 01.12. Verkauf der Schachtanlage an die RAG Ruhrkohle AG
05.02. Inbetriebnahme Schacht V
 
  1971 Übernahme des Kraftwerks durch die STEAG
Stilllegung Schacht IV als Seilfahrtsschacht
 
  1973 Ersteinsatz von Schildausbau
Aufnahme der Seilfahrt Schacht II zur 4. Sohle
Ersteinsatz einer Teilschnittmaschine
Übernahme der Carboratanlage durch die Niederberg-Chemie GmbH
 
  1974 Schwarz-Weiß Kaue fertiggestellt
Inbetriebnahme der neuen Landabsatzanlage
Inbetriebnahme der neuen Kläranlage
Ersteinsatz Dieselzugkatze
 
  1976 12.11. Inbetriebnahme der zweiten Förderung (westlich) Schacht V
Inbetriebnahme des Bergebunkers (2000 t)
Kaue Schacht III in Schwarz-Weiß Kaue umgebaut
Bindemittelumstellung bei der Brikettherstellung von Pech auf Bitumen
 
  1977 Inbetriebnahme der Rohwaschkohlenbunkers (20000 t)
Wäsche 1 stillgelegt
Einstellung der Kohlenförderung Schacht I-II, Förderung nur noch durch Schacht V 4.Sohle
 
  1978 Einführung der Ankertechnik
 
  1981 Beginn Umbau Schacht I
Alle Abbaubetriebe mit Schildausbau ausgerüstet
Inbetriebnahme Bandfördersystem von der 2. zur 4. Sohle
Die Gemeinde Neukirchen-Vluyn wird Stadt
 
  1983 Neues Betriebsgebäude bezogen
 
  1984 Inbetriebnahme der Bergverladung Schacht II
Umbau und Erweiterung der Mannschaftskaue abgeschlossen
 
  1985 Fertigstellung der Schwarz-Weiß Kantine
Demontage Fördergerüst Schacht I
Inbetriebnahme eine Wirbelschichtfeuerung
Seit Bestehen eine verwertbare Förderung von 100.000.000 t
 
  1986 Fertigstellung des Materiallagerplatzes
Montage Fördergerüst Schacht I
 
  1987 03.03.-10.03 Schacht III Gasbrand vor Ort in der Auffahrung 0396 Teilschnittmaschine.
30.03. Durchschlag mit Friedrich-Heinrich
 
  1993 Beginn Tieferteufen Schacht I
     
  1994 Einführung Personenzug (Bergmann ICE)
     
  1995 Stilllegung der Brikettfabrik
Tieferteufung Schacht I zur 5.Sohle abgeschlossen
     
  1999 13.08. CH4 Gasabflammung verursacht durch eine Dieselkatze; 3.Sohle; Flöz Girondelle 5. 4 Verletzte davon verstarben 3 Bergleute an den erlittenen Verletzungen
 
  2001 28.12. Letzter Fördertag
Stilllegung der Schachtanlage zum 31.12.
     
  2002 01.01. Verbund des Grubenfeldes zu Bergwerk West. Nachfolgender Abbruch der Betriebsgebäude, Verfüllung der Schächte und Errichtung einer Grubengasverwertungsanlage.

 

FÖrderZahlen des Bergwerks Niederberg 1917-2001

 
 
Jahr
verwertbare
Jahresförderung
in Tonnen
Tagesförderung
in Tonnen
kg/MS
Belegschaft
insgesamt
 
 
1917
7443
99
-
-
 
1918
36251
119
450
500
 
1919
85842
287
660
868
 
1920
140456
462
770
1045
 
1921
199594
666
980
1144
 
1922
267473
885
1077
1266
 
1923
121500
430
631
1183
 
1924
274166
1000
1304
1145
 
1925
387416
1283
1387
1337
 
1926
458723
1539
1510
1511
 
1927
480350
1596
1628
1592
 
1928
572113
1926
1648
1772
 
1929
670935
2214
1762
1921
 
1930
582252
2036
1649
1792
 
1931
514961
2182
1812
1758
 
1932
353152
1456
1799
1267
 
1933
496595
2048
2521
1125
 
1934
604968
2345
2694
1254
 
1935
622638
2481
2819
1280
 
1936
689925
2429
2742
1327
 
1937
961655
3174
2656
1702
 
1938
944898
3088
2650
1721
 
1939
813286
2675
2393
1703
 
1940
964264
3141
2768
1841
 
1941
1003795
3280
2749
1978
 
1942
1028481
3361
2709
2085
 
1943
1156258
3766
2335
2645
 
1944
940131
3103
2229
2301
 
1945
306767
1036
1619
1518
 
1946
474880
1562
1770
1962
 
1947
605711
1999
1546
2442
 
1948
734760
2409
1666
2624
 
1949
811619
2652
1611
2840
 
1950
905312
2949
1703
3000
 
1951
1081733
3570
1921
3169
 
1952
1126010
3716
1864
3507
 
1953
1177574
3886
1790
3796
 
1954
1228344
4054
1852
3837
 
1955
1397669
4613
1932
4160
 
1956
1629608
5396
2043
4612
 
1957
1893164
6506
2150
5258
 
1958
1932306
6780
2153
5461
 
1959
1951660
7421
2472
5208
 
1960
2039945
7786
2815
5019
 
1961
2241566
8621
3137
5115
 
1962
2413342
9282
3356
5231
 
1963
2530596
9696
3420
5348
 
1964
2645163
10135
3628
5199
 
1965
2540142
9695
3651
5107
 
1966
2418071
9409
3611
5037
 
1967
2442089
9887
3886
4922
 
1968
2658896
10636
4424
4763
 
1969
2735376
10942
4579
4762
 
1970
2557519
10189
4354
4831
 
1971
2411065
9568
4291
4289
 
1972
2204747
9073
4935
3671
 
1973
2239516
8958
5084
3862
 
1974
2750502
11046
5514
4287
 
1975
2916580
11666
1990
4403
 
1976
2862081
11268
1861
4352
 
1977
2979141
11117
1984
4239
 
1978
2865471
11462
5016
4202
 
1979
2809269
11328
4880
4120
 
1980
2789235
11202
1641
4284
 
1981
2869448
11524
4684
4255
 
1982
2875124
11500
4653
4191
 
1983
2720594
11059
4523
4122
 
1984
2840146
11406
4857
4139
 
1985
2772195
11223
4716
4125
 
1986
2744368
11066
4756
4603
 
1987
2717540
11092
4905
4415
 
1988
2541270
11049
5116
4175
 
1989
2435520
10320
5159
3947
 
1990
2559661
10363
5253
4294
 
1991
2845440
11520
5537
4225
 
1992
2787437
11285
5646
3984
 
1993
2749605
11456
5822
4177
 
1994
2696363
10472
5932
4170
 
1995
2561647
10247
5845
3833
 
1996
1858335
8115*
6610
2976
 
1997
2094681
8412*
7282
2740
 
1998
2153831
8581*
7236
2627
 
1999
2226706
8836*
7487
2413
 
2000
1988305
7953*
8360
2147
 
2001
1392272
5614*
6656
1750
  ___________________________________________________
 
84 Jahre
139.117.438 t
Ø ca.
6000t/d
%
%

 

Flöze

Nach der Einheitsbezeichnung wurden im Feld der Schachtanlage Niederberg folgende Flöze aufgefunden. Der Abbau fand bei den mit Stern (*) gekennzeichneten statt.

- Plaßhofsbank
- Girondelle 6 *
- Girondelle 5 *
- Girondelle 4 *
- Girondelle 3 *
- Girondelle 2 *
- Girondelle 1 *
- Finefrau Nbk.
- Finefrau *
- Mentor 2
- Mentor 1
- Geitling 2 *
- Geitling 1 *
- Kreftenscheer 3
- Kreftenscheer 2
- Kreftenscheer 1
- Mausegatt *
- Sarnsbank 2
- Sarnsbank 1
- Sarnsbänsken
- Schieferbank
- Wasserbank 2
- Wasserbank 1 (Dreckbank)

Bergwerksdirektoren

nach denen Strassen, Plätze oder Bauwerke benannt wurden und die an das Wirken dieser Personen erinnern:

Eduard Siebert *? †1914 Bergassessor
Dienstzeit 1913-1914
benannte Strasse: SIEBERTSTRASSE

Fritz (Friedrich Wilhelm) Baum * 21.10.1879 † 02.08.1955 Bergwerksdirektor
Dienstzeit 1915-1918
benannte Strasse: FRITZ-BAUM-ALLEE

Walter Etzold *18.01.1882 †30.10.1930 Bergassessor
Dienstzeit 1918-1930
benannte Strasse: ETZOLDSTRASSE
benannter Platz: ETZOLDPLATZ

Emil Schweitzer *12.01.1887 †04.12.1939 Bergassessor
Dienstzeit 1931-1939
benannte Strasse: EMIL-SCHWEITZER-STRASSE

Wilhelm Reuter *26.12.1898 †06.01.1964 Dipl.-Ing.
Dienstzeit 1945-1951
benanntes Bauwerk: WILHELM-REUTER-STADION

Heinz Merkel 25.06.1903 †05.12.1973 Bergassessor
Dienstzeit 1952-1969
benanntes Bauwerk: MERKELSCHACHT (Schacht V)

weitere Straßennamen mit bergmännischen Hintergrund im Stadtgebiet Neukirchen-Vluyn:

- Finefraustraße (nach Flöz Finefrau)
- Geitlingsweg (nach Flöz Geitling)
- Geitlingstraße (nach Flöz Geitling)
- Girondellestraße (nach Flöz Girondelle)
- Glückaufstraße (nach dem Bergmannsgruss)
- Im Mausegatt (nach Flöz Mausegatt)
- Schlägel-und Eisen-Straße
  (nach den bergmännischen  Werkzeugen)

Denkmale und Relikte im Stadtgebiet Neukirchen-Vluyn

Seilscheibe
Halbierte Seilscheiben

Förderwagen
"Streikofen" und Förderwagen

Grubenlok 1
Grubenlok auf den Gelände des Neukirchener Erziehungsvereins

Grubenlok 2
Grubenlok auf dem Gelände des Vluyner Kindergartens

Grubenlok 3
Grubenlok auf dem Spielplatz "Roter Weg"

Der Nationalsozialismus 1933-1945 (III. Reich)

Im zweiten Weltkrieg wurden auf der Zeche Niederberg, wie auch auf fast allen Schachtanlagen im Ruhrbergbau, Zivil- und Kriegsgefangene zum Arbeitsdienst eingesetzt. Dieses Kapitel der Geschichte der Schachtanlage muss natürlich auch erwähnt werden.

Eine abschließende Beurteilung der Arbeitsumstände kann heute nicht mehr getroffen werden. Als erwiesen gilt allerdings die schlechte Ausstattung mit Arbeitskleidung, sowie die ungenügende Einarbeitung und die mangelhafte Ernährung der Zivil- und Zwangarbeiter. Die Beurteilung der Todesart durch die beigebrachten ärztlichen Totenscheine ist leider als "zeittypisch" anzusehen. Allerdings kann dem Sanitätspersonal (Heildiener) kaum ein Vorwurf gemacht werden, da diese nach zeitgenössischen Aussagen keinen Unterschied bei der Behandlung von Stamm- oder Fremdpersonal machten. Die Aufsicht und Führung des Lagers unterstand aber der Wehrmacht, darauf wollte und konnte die Werksleitung keinen Einfluss nehmen. Über sechzig Jahre nach Kriegsende kann hier keine objektive Erarbeitung der damailgen Arbeitsumstände mehr erfolgen. Es gibt einige Berichte von ehemaligen Mitarbeitern und Anweisungen seitens der Betriebsleitung, die einer besonders unmenschlichen Behandlung der Fremdarbeiter und Kriegsgefangenen auf der Schachtanlage widersprechen. Allerdings muss auch davon ausgegangen werden, daß die "Fehltritte" von Aufsichten und Mitarbeitern nicht an die besagte "Große Glocke" gehangen wurden. Besonders kurz nach dem Krieg wurde nicht viel Aufhebens um die "Sachen von Damals" gemacht...

Zu erwähnen ist noch der Anteil der fremden Arbeitskräfte zu der Stammbelegschaft. Diese hatte im Januar 1944 einen Anteil von 47% der angelegten Arbeiter erreicht.
1324 Deutsche
1160 ausländische Mitarbeiter
davon 58 Polen, 34 Westarbeiter, 691 Ostarbeiter, 377 sowjetische Kriegsgefangene

Infolge oder bei der Zwangsarbeit verstarben 1942-1944**:

Nikoley Kowolemko | 19 Jahre | 11.07.1942
Stanislaw Lis | 39 Jahre | 14.11.1942
Jevin Gojkor | 43 Jahre | 14.10.1942
Anton Gomzarav | 46 Jahre | 03.05.1943
Nikoley Nebesky | 39 Jahre | 15.04.1943
Iwan Dawidenko | 23 Jahre | 05.06.1943
Kr. Dnipropetrowsk | unbekannt | im Jahre 1943
Rudolf Hoffmann | 23 Jahre | 17.06.1943
Alexey Omeltschenko | 20 Jahre | 10.07.1943
Iwan Maditsch | 19 Jahre | 23.07.1943
Witia Horaj | 17 Jahre | 20.08.1943
Jurij Iwaniuk | 36 Jahre | 12.09.1943
Seigei Kalonow | unbekannt | 10.10.1943
Paul Paulenko | 29 Jahre | 02.01.1944
Aodis Hakonetny | 20 Jahre | 04.01.1944
Dimitro Snak | 28 Jahre | 24.03.1944
Iwan Waggrudny | 35 Jahre | 03.04.1944
Peter Gorodezki | 20 Jahre | 30.04.1944
Michael Fedosuk | 20 Jahre | 29.09.1944
Alex Koschelew | 37 Jahre | 13.03.1943
Wladimir Omjeljaujenko | 29 Jahre | 13.03.1943
Iwan Jewssjejew | 23 Jahre | 15.02.1944

** Als Quelle hierzu diente das Werk:
Zwangsarbeiter in Neukirchen-Vluyn 1939-1945
Rheinland-Verlag GmbH
Köln 1992
ISBN: 3-7927-1352-7
Seite 45-48

Da der letzte dokumentierte Todesfall auf den September des Jahres 1944 datiert ist, muß allerdings von weiteren Todesfällen infolge von Misshandlungen und Arbeitsunfällen bis zu dem Einmarsch amerikanischer Truppen im März 1945 ausgegangen werden.

Das Gräberfeld auf dem Kommunalfriedhof zeugt von den menschenunwürdigen Umständen...

Begriffsbestimmung

Die verwertbare Jahresförderung ist der Wert der gesammten Jahresförderung weniger der geförderten Berge (z.B. aus dem Streckenvortrieb etc.).
Die Untertageleistung eines Mannes wird mit kg pro Mannschicht (kg/MS) angegeben.
*) Im Jahr 1996 wurde eine Drosselung der Tagesförderung auf 8000t/d beschlossen.
Die Förderzahlen 1986-2001 wurden freundlicherweise von J.Schroeder zu Verfügung gestellt.

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