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D A M P F E R Z E U G U N G
Zugleich mit dem Abteufen baute man ein kleines Kesselhaus mit drei Einflammrohrkesseln und einem größeren Wasserröhrenkessel, die vorerst völlig ausreichten. In ihnen wurde Sattdampf von 8 atü erzeugt, womit die beiden Fördermaschinen, ein Generator und ein Verdichter angetrieben wurden. In den folgenden Jahren stieg der Energiebedarf ständig, so daß das Kesselhaus fortgesetzt vergrößert werden mußte. 1907 wurden die vier kleinen Kessel durch acht Zweiflammrohrkessel ersetzt, die einem höher gespannten Dampf Iieferten. Von 1908 bis 1912 kamen weitere 21 Flammrohrkessel hinzu, die zum Teil mit Koksofengas beheizt und nach Stillegung der Kokerei in Stochkessel umgebaut wurden. Der Aufbau des Kesselhauses war damit etwa fünf Jahre nach Aufnahme der Förderung beendet, zeitweise waren 29 Kessel in Betrieb.
Das Maschinenhaus
Mit der Errichtung des Hochdruckkraftwerkes im Jahre 1942 trat sowohl hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit als auch hinsichtlich der Leistungsfähigkeit eine beachtliche Änderung ein. Gegenüber den früheren Niederdruckanlagen wird der Brennstoff jetzt wesentlich besser ausgenutzt. Die Verdampfungsziffer ist also höher. Die neuen Kessel erzeugen einen hochgespannten Dampf von etwa 90 atü Druck und 510° C Temperatur, wobei hauptsächlich minderwertige Brennstoffe, wie Mischkohle, Mittelgut und Schlamm, verfeuert werden. Diese ballastreichen Brennstoffe vertragen keine Belastung durch hohe Frachtraten, sie können daher mit wirtschaftlichem Nutzen nur auf der Zeche selbst oder in zechennahen Kraftwerken verarbeitet werden. Jeder dieser vier in Betrieb befindlichen Bensonkessel erzeugt 80 bis 100 t Dampf in der Stunde und damit genau so viel wie alle 29 alten Kessel zusammen. Es ist vorgesehen, die Anzahl der Bensonkessel noch zu verdoppeln.
S T R O M E R Z E U G U N G
Der erste mit Sattdampf betriebene Turbogenerator von 22 kW Leistung reichte schon baId nicht mehr aus. Im Jahre 1907 wurde daher zusätzlich eine Frischdampfturbine aufgestellt, die einen Generator von 1600 kW antrieb. Beide Dampfturbinen wurden allerdings nach sehr kurzer Laufzeit durch eine 1200 kW-Abdampfturbine und durch eine 2000 kW-Zweidruckturbine ersetzt. Aber auch diese an sich recht leistungsfähigen Maschinen mußten nach Kriegsende verschrottet oder verkauft werden. An ihre Stelle traten zwei
Turbogeneratoren von je 20000 kW und zwei weitere von je 10500 kW Leistung. Der Stromerzeugung dient auch das Großkraftwerk, wo heute fünf Maschinen laufen.
Das Kraftwerk
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Zum Betrieb der Druckluftmotoren und Druckluftwerkzeuge unter Tage genügte anfangs ein Kolbenkompressor mit einer Stundenleistung von 5000 m³. In den Jahren 1908 und 1910 wurden zwei weitere Kolbenverdichter aufgestellt, wodurch sich die gesamte Erzeugungsmenge auf 20000 m³ in der Stunde erhöhte. Den am Iängsten laufenden Kolbenkompressor verschrottete man dann kurz danach.Im Jahre 1912 kam der erste Turbokompressor in Betrieb, der eine Stundenleistung von 10000 m³ entwickelte. Fünf Jahre später schaffte man einen weiteren, diesmal elektrisch betriebenen Turbokompressor derselben Leistung an. Ferner wurde die Drucklufterzeugeranlage noch durch einen Kompressor von 30000 m³ stündlicher Leistung vergrößert. Wegen des Fortschreitens der Mechanisierung unter Tage und des damit wachsenden Energiebedarfs mußte im Kriege ein Turbokompressor in Betrieb genommen werden, der mit seinen 100000 m³ Stundenleistung nicht nur die Schachtanlage Bergmannsglück, sondern auch ihre Schwesteranlage Westerholt belieferte. Ihm folgte 1948 ein Verdichter gleicher Art und Leistung, so daß alle übrigen weniger leistungstfähigen Maschinen mit einer Ausnahme stillgelegt werden konnten. Eine Vorstellung davon, welche gewaltigen Druckluftmengen ein neuzeitlicher Zechenbetrieb heute verbraucht, vermittelt die nebenstehende Übersicht.
V E R B U N D W I R T S C H A F T
Die Leitung der Gesellschaft hat schon frühzeitig die wirtschaftliche Bedeutung der Verbundwirtschalt erkannt und ihr durch Bau eines Ringnetzes Rechnung getragen. Heute ist die Schachtanlage Bergmannsglück an das Druckluftverbundnetz der zur Gesellschaft gehörenden Anlagen Westerholt, Scholven, Zweckel, Möller and Rheinbaben angeschlossen. ln das nur die Ieistungsfähigen Kompressoren arbeiten. Es braucht also nicht mehr wie früher jede Anlage über eine eigene Reservemaschinen zu verfügen. Das gleiche gilt für die Stromverteilung. Bereits in den Jahren 1907 und 1908 waren zwei Kabel nach Westerholt und zwei weitere nach Scholven verlegt worden. Heute fließt der gesamte erzeugte Strom in das 55-kV-Hochspannungsnetz der Hibernia, von wo er allen Schächten der Gesellschaft, den angeschlossenen chemischen Werken und besonders auch der öffentlichen Versorgung zugeführt wird.
Sollten Sie noch über weitere Informationen, Dokumente oder Fotos zum Bergwerk Bergmannsglück verfügen, so wäre ich Ihnen für eine Bereitstellung dankbar.
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