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Mit der um 1840 beginnenden Industrialisierungswelle wurde auch das damals noch eher beschauliche Duisburg mit seinen etwa 10.000 Einwohnern als Standort immer interessanter.
Neue Stahlwerke und Betriebe siedelten sich an, wobei sich die Nähe zum Rhein als Absatz und Bezugsweg von Rohstoffen und Produkten als besonders vorteilhaft zeigte. Bereits um 1850 wurde im Zuge der regen Mutungstätigkeiten eine Vielzahl an erfolgreichen Probebohrungen im Großraum Duisburg niedergebracht. Diese Bohrungen wurden erstellt um die Lage und Abbauwürdigkeit der hier anstehenden Steinkohlenflöze zu untersuchen. In den 1855ern setzte dann eine enorme Bautätigkeit von neuen Schachtanlagen ein, welche den Verbrauch der wachsenden Industrie und Bevölkerung decken sollte.
So wurde in kurzen Abständen mit dem Niederbringen von diversen Tiefbauanlagen im näheren Umkreis begonnen.
So begann man mit dem Abteufen der Anlagen Alstaden (1855), Westende (1855), Java (1857), Medio-Rhein (1856)
sowie der linksrheinisch gelegenen Anlage Rheinpreussen (1857).
Auch die erfolgreichen Bohrversuche in und um Duisburg-Neudorf ließen eine positive Entwicklung vermuten. Also begann man 1856 mit der Abteufung eines Schachtes welcher den Namen Grillo trug. Nach dem Erstellen der notwendigen Betriebsmittel wurde dieser zügig und nahezu problemlos bis zum produktiven Steinkohlengebirge in 60 Fuß Teufe niedergebracht. Dann aber stellten sich die besonderen geologischen Verhältnisse, welche im Karbon im unmittelbarem Schachtbereich angetroffen wurden, als damals fast unüberwindbare bermännische Herausforderung heraus.
Technisch war man zur damaligen Zeit kaum in der Lage größere Wasserzuflüße sicher und dauerhaft beherrschen zu können. Einerseits waren die Konstruktionen der Pumpanlagen noch nicht ausgereift genug um eine ausreichende Förderleistung zu erbringen, andererseits war der Brennstoffverbrauch der zum Antrieb benötigten Dampfmaschinen noch viel zu hoch um darüber hinaus eine wirtschaftliche Förderungen betreiben zu können. Zu Beginn der Bauphase war man sogar gezwungen Kohle von anderen Schachtanlagen zu kaufen, da natürlich noch keine Steinkohle gefördert wurde. Auch mußte später oft für lange Zeit ein großer Teil der Förderung als sogenannte Eigenbedarfsförderung zum Betrieb der Kesselanlagen eingesetzt werden. Somit konnte nur ein geringer oder oftmals auch gar kein betrieblicher Erlös erwirtschaftet werden.
Die Anlage wurde dann über sogenannte Zubußen der Aktionäre finanziert. Diese beiden Mißstände, sowie die schwierige wirtschaftliche Lage nach dem Ende der sogenannten Gründerzeit (1867 - 1873), bei der es auf Grund des Einbruches der Wirtschaft zur sogenannten Gründerkrise kam, führte dazu, daß besonderes den in Gründung befindlichen Schachtanlagen das so notwendig benötigte Investitionskapital zum Ausbau der Zechen fehlte.
Für die Schachtanlage Neu-Duisburg wurde dies alles aufgrund des gewählten Schachtansatzpunkts zum Verhängnis. Dieser war leider unbewusst in unmittelbarer Nähe einer stark wasserführenden Störungszone gewählt worden, welches sich beim Auffahren der Querschläge als katastrophal herausstellte, da sich dort hohe Wasserzuflüsse einstellten welche zu enormen Kosten führten. Dieses führten dann, anläßlich der oben ausgeführten Problematik, im Jahr 1876 zum endgültigen Mißlingen des Projektes.
Das ehemalige Betriebsgelände ist mit Wohnbebauung überbaut worden. Heute ist nichts mehr von der alten Betriebsanlage vorhanden.
Feldbesitz:
1 832 845 m²
Herkunft des Namens:
Nach der Ortslage im Duisburger Stadtgebiet
erste Kohlenförderung:
1858 zur Eigenbedarfsförderung
1859 für den Landdebit (Landabsatz)
Stilllegung:
1876
Anzahl der Schächte:
1 Tiefbauschacht mit einem Durchmesser von etwa 25 Fuß
Anzahl der Sohlen:
3
Teufe der Sohlen:
1. Wettersohle = 92 m
2. Sohle = 154,8 m Hauptfördersohle
Schachttiefstes = 169,5 Meter
Verwertbare Förderung:
etwa 10 000 t (Schätzung des Verfassers)
Geförderte Kohlensorte:
Magerkohle
Höchste Jahresförderung:
3134 t im Jahre 1861
Höchste Belegschaft:
1858 etwa 55 Mann
Grubenunglücke:
keine
Betriebliche Besonderheiten:
keine
Flöze des Steinkohlengebirges der Zeche:
Steinkuhl
Oberhäuersbänkchen
Kapellenbänkchen
Sollten Sie noch über weitere Informationen, Dokumente oder Fotos zum Bergwerk Neu-Duisburg verfügen, so wäre ich Ihnen für eine Kontaktaufnahme sehr dankbar.
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