Geschichtliche Entwicklung:

1814 Auftrag des Bergamtes Wetter an die Geschworenen, die Zechen Sonnenblick, Am Busch, Brautkammer und Sümpfgen (= Küpferswerk) für einen „Haupttiefbau" zu vereinigen, da bereits Abbau unter den Stollensohlen (= Unterwerksbau) und kostspielige Wasserbewältigung von Hand
1815 25.5. Konsolidierung der Stollenzechen Brautkammer, Sonnenblick (außer Betrieb) und Am Busch (ausgenommen Sümpfgen) zu Friedrich Wilhelm; nicht genau festgelegte Berechtsame: im Norden: Mergelgrenze, im Osten: Zeche Löbbekkenbusch, im Süden: Emscher, im Westen: Beuerhauskamp (2450 x 1250-1450 m), etwa in der Mitte - hiervon ausgenommen - Berechtsame Sümpfgen, deren Grenzen strittig waren, Kunst-/Wasserhaltungsschacht Wilhelm im Feld Am Busch im Teufen, 31.8. Stillegung Betrieb Brautkammer und Konzentration auf Am Busch: Förderung im Schacht Christine
1816 Kunstschacht Wilhelm: 21.2. Inbetriebnahme Wasserhaltungsdampfmaschine (von Johann Dinnendahl): Stollensohle = 7 1/4 Lachter, Tiefbausohle = 21 1/4 Lachter
1817 Kunstschacht Wilhelm erreicht 49 m Endteufe
1819 Teufbeginn Mergelschacht (90 m nördlich vom Schacht Christine): Karbon = 20,4 m
1820 Kunstschacht Wilhelm und Mergelschacht in Betrieb
1821 Teufbeginn Kunstschacht Friedrich im Feld Brautkammer (südlich der Eisenbahnhaltestelle Westfalenstadion)
1823 Tieferteufen Schacht Christine bis zu einem erbohrten Flöz (Endteufe: 65 m)
1824 21.2. Brand im Maschinengebäude des Kunstschachtes Wilhelm (mit Wasserhaltungs-Dampfmaschine): im Mai Schäden beseitigt, bis Jahresende Gebäude wieder hergestellt, Schacht Friedrich erreicht Stollensohle = 23m(+80 m NN)
1825 Schächte Wilhelm, Friedrich, Mergelschacht und Christine in Betrieb
1826 Am Busch: Kohlenvorräte abgebaut, Stilllegung Schächte Wilhelm, Christine und Mergelschacht, Abbaubeginn im Feld Brautkammer
1828 Teufbeginn Schacht Theodor (51 m nordwestlich von Schacht Friedrich) 2. Förderanlage, Kunstschacht Friedrich: Inbetriebnahme Wasserhaltungs-Dampfmaschine (von Schacht Wilhelm übernommen)
1829 Wasserhaltungsschacht Friedrich: Ansetzen 1. S. = 58 m(+45 m NN), Schacht Theodor bis 1. S.
1830 Schacht Theodor: Förderbeginn (Pferdegöpel, Förderbetrieb durch Unternehmer), Wetterschacht Röttger (275 m nördlich von Schacht Friedrich) in Betrieb
1831 Gewerkschaft Sümpfgen beansprucht Feldesteile
1833 Schacht Friedrich: Aufstellung einer stärkeren Wasserhaltungsdampfmaschine
1835 24.11. Vergleich und Konsolidierung mit Sumpfgen
1837 Aufgabe und Verfüllung Wetterschacht Röttger, dafür Teufen eines neuen Wetterschachtes (Lage unbekannt)
1839 3. Förderanlage: Teufbeginn Schacht Veltheim (350 m nordöstlich von Theodor/ Friedrich, nahe Westfalenstadion/östlich der Ardeystraße), dort Aufstellung einer Dampffördermaschine
1840 Schacht Veltheim: Kokerei in Betrieb
1841 Schacht Veltheim: Ansetzen 1. S. = 58 m(+46 m NN) und Inbetriebnahme
1844 Förderbeginn Schacht Veltheim, Erweiterung Schacht Theodor, Wasserhaltungsschacht Friedrich: Aufstellung einer stärkeren Dampfmaschine
1846 30.1. Absaufen Schacht Veltheim durch Regenwasser, vorübergehend nur Betrieb auf Theodor/Friedrich, 14.12. Verleihung Geviertfelder Friedrich Wilhelm und Friedrich Wilhelm II
1847 Schacht Theodor: Aufstellung Dampfmaschinen für Förderung und eine zusätzliche Wasserhaltung, 31.7. Verleihung Geviertfelder Friedrich Wilhelm III und IV, Berechtsame: 4,1 km²
1848 Tieferteufen Schacht Theodor
1849 Schacht Theodor: Ansetzen Mittelsohle 78 m(+20 m NN)
1850 Schacht Veltheim: Ansetzen Mittelsohle 82 m(+22 m NN)
1852 29.11. Schlagwetterexplosion (3 T)
1853 Ausrichtung Ostfeld, 29.11. Schlagwetterexplosion (3 T)
1854 Schacht Veltheim: Ansetzen 2. S. = 101 m(+2 m NN), 27.1./27.2. Verleihung der Eisensteinfelder Adam, Wilhelm, August und Heinrich
1855 4. Förderanlage: Teufbeginn Schacht August im Ostfeld: Karbon = 10 m, Ansetzen 1. S. = 51 m(+50 m NN)
1856 Tieferteufen Schacht Friedrich und Durchschlag mit 2. S. = 100 m(+3 m NN), Schacht August: Ansetzen 2. S. = 94 m(+7 m NN) und Weiterteufen
1857 Aufbrechen Schacht Theodor von 2. S. bis Mittelsohle
1858 Tieferteufen Schacht Veltheim, 2 Luftschächte nördlich von Schacht Veltheim in Betrieb
1859 Tieferteufen Sch. August, Tieferteufen Schächte Theodor und Friedrich: Ansetzen 3. S. = 133 m(-35 m)
1860 Sch. Veltheim: Ansetzen 3. S. = 143 m(-40 m), Sch. August bis 3. S. = 141 m(-40 m), Durchschlag 3. S. zwischen Veltheim und August, Förderung von August unter Tage nach Veltheim, Abdämmen der Emscher zur Verhinderung des Eindringens von Hochwasser
1865 15.4. Schlagwettereplosion (3 T)
1866 Tieferteufen Schacht Veltheim
1867 Schacht Veltheim: Ansetzen 4. S. = 207 m(-104 m)
1868 Erschöpfung der Kohlenvorräte auf Theodor/Friedrich
1869 Theodor/Friedrich: Stilllegung nach Durchschlag 3. S. mit Veltheim, 5. Förderanlage: Teufbeginn Schacht Wilhelm im Nordfeld
1870 Schacht Wilhelm erreicht Karbon bei 45 m, nach ergiebigen Regenfällen Wassernot durch die alten Grubenbaue von der Emscher her
1872 Schacht Wilhelm: Ansetzen Wettersohle = 110 m(+12 m NN) und 1. S. = 174 m (-52 m)
1873 Schacht Wilhelm: Ansetzen 1. Teilsohle = 214 m(-92 m)
1875 Schacht Wilhelm: Ansetzen 2. S. = 268 m(-146 m)
1876 Schacht Wilhelm: Ansetzen 2. Teilsohle = 358 m(-236 m), Schacht Veltheim: 3.2. Brand auf 3. S. ausgelöst durch Explosion einer offenen Petroleumlampe: zeitweise Unterwassersetzen bis zur 2. S.
1877 Schacht Wilhelm bis 461 m Teufe
1878 Schacht Wilhelm: Stilllegung wegen ungünstiger Aufschlüsse
1879 Tieferteufen Schacht August und Ansetzen 4. S. = 189 m(-88 m, Endteufe: 198 m)
1881 Schacht Wilhelm: Wiederbelegung und Tieferteufen
1884 Schacht Wilhelm: Ansetzen 3. S. = 449 m(-327 m), Teufen Wetterschacht (50 m südlich von Wilhelm, heute unter nördlicher Fahrbahn der Bundesstraße 1) bis 108 m = Flöz Girondelle, Einsatz eines druckluftgetriebenen Bohrwagens im Streckenvortrieb
1885 Erschöpfung der Fettkohlenvorräte in den Abbaufeldern August und Veltheim: Stilllegung und Verfüllung beider Schächte, Tagesanlagen von Veltheim (Wäsche, Kokerei usw.) bleiben in Betrieb, Förderung von Schacht Wilhelm über Tage dorthin mit Pferdefuhrwerken (1 km)
1886 gestörte Flözverhältnisse, Herstellung Tagesüberhauen, Aufgabe Schacht Friedrich
1887 Schacht Wilhelm: tiefste Sohle: 4. S. = 549 m(-427 m) im Unterwerk mit Gesenk
1888 Aufschluß besserer Flözpartien und wieder Förderanstieg
1892 veraltete Anlagen, wirtschaftliche Schwierigkeiten, Zubußen
1893 Juli: Konkurs, nur noch Eigenbedarfsförderung und Aufrechterhaltung der Grubenbaue
1894 Eigenbedarfsförderung, 27.2. Versteigerung: Besitzerwechsel
1895 Eigenbedarfsförderung und Erhaltungsarbeiten
1896 Konkurs, 6.3. Besitzerwechsel (Gewerkschaft Vorwärts) und Weiterführung unter dem Namen Vorwärts
1903 7.2. Konkurs der Gewerkschaft Vorwärts, 9.6. Besitzerwechsel und Weiterbetrieb unter dem alten Namen Friedrich Wilhelm, 2346 t, 84 B;19.8. Stilllegung wegen Unrentabilität, Abriß der Tagesanlagen, Kokerei weiter in Betrieb (ab 5.5.1905 zu Crone), Verfüllung Schacht Wilhelm und Wetterschacht
1905 Abgabe Felder Am Schwaben I und II an Freie Vogel & Unverhofft, Probeverkokung negativ, deshalb 31.5. Verkauf der Kokerei an Freie Vogel & Unverhofft (Abriß und dort Wiederaufbau)
1918 9./13.3. Erwerb durch Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-A-G, 1.5. Verkauf der Berechtsame an Tremonia