Constantin der Große | bis 1952 Ver. Constantin der Große
Geschichtliche Entwicklung:
1850 | Teufbeginn Schacht I |
1851 | starke Wasserzuflüsse bei 26 m |
1852 | Schacht I erreicht Karbon bei 57 m |
1854 | erste Förderung |
1858 | Teufbeginn Schacht II Stundung bei 15 m |
1861 | 03.04.: Eröffnung der Grubenanschlussbahn zum Zeche Shamrock |
1863 | Weiterteufung Schacht II |
1866 | Schacht II kommt in Förderung |
1868 | Wassereinbruch Schacht I, Sümpfen |
1870 | Baufeld der Gew. Rudolph wird von Schacht I abgebaut, da kein eigener Förderschacht vorhanden |
1872 | Schachtbrand II 6 Monate außer Betrieb |
1875 | Durchschlag I-II |
1885 | Teufbeginn Wetterschacht (neben II) |
1889 | Schlagwetter 14 Tote |
1892 | Übernahme Herminenglück-Liborius, Schacht August wird Schacht III |
1893 | Teufbeginn Schacht IV |
1894 | Schacht IV erreicht Karbon bei 155 m |
1895 | Förderbeginn Schacht IV, Teufbeginn Schacht V, Teufung bis Mergel 76 m Stundung |
1898 | 24.12. Brand der Wäsche, Weiterteufung Schacht V |
1900 | Schacht V Förderbeginn |
1901 | Teufbeginn Wetterschacht VI |
1902 | Schacht VI erreicht Karbon 117 m, Teufbeginn Schacht VII, Baufeld Rudolph eingestellt |
1907 | Schacht VII Förderbeginn, Schacht VI wird Wetterschacht |
1910 | Stilllegung Schacht I, Teufbeginn Schacht VIII/IX erreichen Karbon bei 119 m |
1912 | Schacht VIII kommt in Förderung, Schacht IX Wetterschacht |
1913 | Teufbeginn Schacht X erreicht Karbon bei 168 m |
1914 | Schacht III Fördereinstellung, Teufbeginn Schacht XI |
1916 | Schacht III in Förderung, Schacht XI erreicht Karbon bei 160 m |
1917 | 16.5. Schlagwetter 5 Tote |
1918 | 3.10. Schlagwetter 3 Tote |
1919 | Förderbeginn Schacht XI |
1920 | Einsturz Schachtstoß 4 Tote |
1921 | 12.4. Schlagwetter 19 Tote |
1922 | Teufbeginn Ersatzschacht IIa |
1927 | Förderbeginn IIa, Schacht VI/VII Wassereinbruch Absaufen |
1928 | Schacht III, VIII/IX Stilllegung |
1929 | Aufgabe Schacht III Verfüllung |
1930 | Aufgabe Wetterschacht (neben II) Verfüllung |
1931 | Fördereinstellung I/II/IIa und X/XI |
1934 | Wiederinbetriebnahme I/II/IIa, 21.10. Schlagwetter 9 Tote |
1936 | Grubenbrand I/II/IIa Stilllegung |
1937 | Wiederinbetriebnahme I/II/IIa |
1947 | Aufgabe Schacht IX Verfüllung |
1948 | Stilllegung Schacht II |
1953 | Fördereinstellung Schacht IV/V untertage zu VI/VII |
1954 | Aufgabe Schacht II Verfüllung |
1961 | Schacht X wird abgeworfen und verfüllt |
1962 | Förderberg nach Mont Cenis aufgefahren, Förderung von Mont Cenis nach VI/VII |
1966 | Stilllegung Anlage VI/VII, Förderung nach Hannover II/V |
1967 | 31.3. Stilllegung, Baufeld zu Bergwerke Bochum |
Kurzbeschreibung aus dem Jahr 1888
Quellentitel 4.
Grundbuchamt: Bochum
Bergrevier: Bochum?
Repräsentant und Direktor: Berg-Assessor Pieper
Berechtsame: 7 Geviertfelder a.M. und die Hälfte von Zeche Rudolph, welche auf Grund Lösungsvertrags mitgebracht wird.
Anzahl der Schächte: 2 komplete Tiefbauanlagen, Schacht I und Schacht II
Tiefe der Sohlen: Schacht I=108,32; 189,00; 293,61; 393,79 m. Schacht II mit I in korrespondierenden Sohlen durchschlägig.
Maschinelle Ausrüstung: Förder- und Wasserhaltungsmasch. auf jeder Anlage.
Bahnanschlüsse: Station Riemke, Berg.-Märk.
Grundschulden: 750000 Mk. in 750 Stücken á 1000 Mk. 5%. Aus 1884. Partial-Obligationen. Nicht hypoth. eingetragen. Vor Tilgung darf keine weitere Belastung stattfinden. Rückzahlung beginnt 1890 mit mindestens 5000 Mk. jährlich.
Zahl der Kuxen: 1000
Mergelauflagerung: Schacht I=57,00m; Schacht II=73,00m
Geognostisches Niveau: Die Flötze 30-51 der Formation. (Untere Hälfte der Fettkohlenpartie. Flötz 31=Sonnenschein, Flötz 46= Herrmann (Röttgersbank), vergl Flötztafel, Horizont Bochum.)
Die Grube marscheidet im Süden mit Präsident, und so vorzüglich daselbst die untere Hälfte der Fettkohlenpartie entwickelt ist, ebenso hier. Aud Präsident hat man Mulden, hier ein Sattelfeld mit flach westlicher Einsenkung. Die Sattelnordflügel sind wie allenthalben im Bezirke, stärker als die Sattelsüdflügel aufgerichtet. Erstere bis 60, letztere bis 40 Grad. Schacht I steht in der Nähe der Sattellinecim Liegenden von Sonnenschein und mit der Sohle in der Esskohlenpartie. Die Fettkohlenpartie muss von ihm aus daher querschlägig nach Norden und Süden gelöst werden; sie geht halbellipsenförmig von Nord über West nach Ost um Schacht I herum. Nach der Osten steigt das Sattelfeld unter wachsender Erbreiterung, einen Teil"Hochebene von Bochum" bildend an, und bringt allmählich die ältere Esskohlenpartie herauf, bis sie unweit der östlichen Markscheide (bei Hiltrop) von der Secundus-Verwerfung wieder in die Tiefe versetzt wird. Um die von Süden her steil einschiebende Berechtsame "Deutsche Treue" geht die Berechtsame "Constantin der Grosse" nach Norden halbkreisförmig herum. Für die oberen Sohlen ist dies Verhältnis etwas unbequem, weniger für die unteren, weil hier die Unterbrechung der Flötze im Fortstreichen nicht stattfindet. Schacht II steht in ca. 400 m nordwestlicher Entfernung vom Schacht I . Er ist für den oberen Teil des Flötzzuges bestimmt und ihm fällt später die jetzige Rolle des Schachte I zu. Nicht so einfach wie der Sattelnordflügel verhält sich der Sattelsüdflügel. Wie mit Flötz Sonnenschein wurde auch mit dem 9 Fuss mächtigen Flötz Dickebank der Sattel im Westen umfahren und in ca. 400 m östlich der Wendung ein Querschlag in der 90 Ltr. Sohle nach Süd geführt, der in regelmässiger Aufeinanderfolge der Flötze bis einschliesslich August=49 der Formation aufschloss, als sich eine mächtige Überschiebung vorlegte, nach deren Durchbrechung unweit der südlichen Markscheide Flötz Dickebank in mehrere hundert Metern winkelrechten Abstandes über dem unteren Teile - des Ausgangspunkts des Querschlags -, abermals auftrat. Diese grossartige Störung, eine der grössten Rheinland-Westfalens - hat, wie die Schichtung, südliches, aber steileres Einfallen. Ihr Streichen geht ziemlich parallel zum Flötzstreichen. Im Westen scheint sie sich im Felde von Carolinenglück zu verlieren. Wenigstens sind auf letzterer Grube keinerlei grössere Dislokatonen bemerkbar. Man muss also annehmen, die Wirkung habe vom Anfangspunkte nach Ost eine rasche Steigerung erfahren, und diese setzt sich thatsächlich in gleicher Weise nach Osten fort, wo sie nördlich des Schachte Lothringen bekannt geworden ist. Auf der geogn. Karte ist sie mit "Medes" bezeichnet. Schlagende Wetter zeigen sich hier wie auf allen benachbarten Gruben. Wasserzufluss pro Minute = 2 m³.
So beträchtlich der Kohlenreichtum auch ist, so dringt man doch verhältnismässig schnell in die Tiefe, um so schneller, als nach und nach die oberen Flötze ausseiden. Es wird sich auch hier zeigen, dass die in den Zeitungen oft wiederkehrende Angabe über den aus 1000 Jahre ausreichenden Kohlenvorrat in Rheinland-Westfalen ebenso kühn als irrig ist. Dem Rechner scheint eine Null zuviel aus der Feder geflossen zu sein. Schärfere Berechnungen ergeben nur 100 Jahre.
Jahr - Förderung - Belegschaft:
1878 - 309805 t. - 1097
1883 - 366647 t. - 1205
1884 - 361323 t. - 1224
1885 - 343429 t. - 1248
1886 - 339786 t. - 1158