KurzeinfÜhrung

Mitte der 1850er Jahre hatte die beginnende Stahlindustrie den überaus großen Wert des Standortes Duisburg erkannt und suchte dort Hütten und weiterverarbeitende Gewerbe anzusiedeln. Die Nähe des Rheinstromes zur Versorgung und zum Absatz der Güter war dafür ausschlaggebend. Durch eine Vielzahl von Sondierungsbohrungen wurde im gesamten westlichen Ruhrgebiet nach Kohlevorkommen gebohrt, um den Stahlwerken eine sichere Brennstoffversorgung zu ermöglichen oder die Kohle über den Rhein abzusetzen.
Bereits 1851 waren auf der linken Rheinseite Bohrungen auf Kohle fündig geworden, sodass man davon ausging, dass sich das Steinkohlengebirge - entgegen früheren Annahmen - unter dem Rhein fortsetzte und so auch im Duisburger Raum angetroffen werden konnte. Die daraufhin durchgeführten Bohrarbeiten im Stadtgebiet südlich der Ruhr wurden schon in geringer Tiefe fündig und man begann mit der Ausrichtung von drei Schachtanlagen nahe dem heutigen Duisburger Zentrums.
Im Jahre 1856 wurde die Bergbau Gesellschaft Medio-Rhein mit dem Sitz in Duisburg gegründet und man begann mit den vorbereitenden Arbeiten, nachdem die bereits verliehenen Mutungsfelder für einen Betrag von 200.000 Taler aufgekauft wurden. Die Planungen sahen die Inbetriebnahme einer mit zwei Förderschächten ausgerüsteten Schachtanlage innerhalb der nächsten drei Jahre vor.
Zügig wurden die zur Abteufung notwendigen Betriebsanlagen, wie Maschinengebäude, Kesselgebäude, Zechenhaus sowie Locomobil- und Materialschuppen hergestellt und bereits Anfang Juni begannen die Teufarbeiten für den ersten Schacht welcher noch nach dem Namen des Mutungsfelds Aurora genannt wurde. Bis Dezember hatte dieser bereits eine Teufe von 25,4 m (81 Fuß) erreicht und musste bereits mit hohen Wasserzuflüssen kämpfen, welche sich bei der Weiterabteufung im folgenden Jahr noch weiter erhöhten. Offiziel wurde nun auch der Name Medio Rhein eingeführt.
1857 konnte man den Schacht noch unter größten Anstrengungen - es liefen pro Minute 15,5 m³ Wasser zu - mit dem konventionellen Abteufverfahren auf eine Teufe von 33,4 m bringen. Da nun aber keine Möglichkeit mehr bestand dem zufließenden Wasser mittels der vorhandenen Pumpen Herr zu werden, beschloss man den Übergang zum "englischen" Teufverfahren. Dazu wurde der obere Teil des vorhandenen Schachtes mit einer Ringmauer aus Ziegelstein wasserdicht abgemauert und in regelmäßigen Abständen wurden Entwässerungsstutzen durch das Mauerwerk geführt, um das Gebirge entwässern zu können.
Leider war dies aber die wohl schlechteste Lösung, die man hätte wählen können!
Nach Einbringung eines zweiten Senkschachtes aus eiserner Cuvelage begann man erneut mit dem Versuch den Schacht weiter Niederzubringen. Beim Untergraben und der Absenkung des eisernen Senkschachtes werden die Ausgussrohre, welche im Mauerschacht zur Entwässerung eingelassen sind, aus der Mauerung gerissen und beschädigen diese stark. Dadurch wird die Mauerung undicht und Wasser und Sande dringt ein. Die dadurch entstandenen Hohlräume setzten sich bis Übertage fort und bringen die Dampfmaschine aus dem Lot, welche darauf etwa 50 Meter weiter vom Schacht entfernt aufgestellt wird.
Erneutes Sümpfen des Schachtes lässt aber erneut große Mengen weiteren Materials in den Schacht eindringen und die Bodensenkung erfasst erneut die bereits abgerückte 140 PS starke Dampfmaschine.
Nach diesem Fiasko wird 1858 das Teufen eingestellt.

Folgenutzung

Das ehemalige Betriebsgelände wurde 1911 von der Duisburger Kupferhütte erworben und bebaut. Von den alten Betriebsanlagen ist nichts mehr vorhanden. Im Jahre 1976 wurden bei Ausschachtungsarbeiten noch Fundamentreste gefunden.

Medio-Rhein in Zahlen

Feldbesitz:
13 739 996 m²

Herkunft des Namens:
Lateinisch: Mittelrhein

erste Kohlenförderung
:
Keine - Steinkohlengebirge wurde nicht erreicht

Stillegung:
1858 wird das Abteufen gestundet

Anzahl der Schächte:
1 Teufschacht erreicht 33,4 m


Anzahl der Sohlen:
keine


Teufe der Sohlen:
keine

Verwertbare Förderung:
keine

Geförderte Kohlensorte:
keine

Höchste Jahresförderung:
keine

Höchste Belegschaft:
keine

Grubenunglücke:
keine


Betriebliche Besonderheiten:
keine

Flöze des Steinkohlengebirges der Zeche:
keine

Sonstiges

Sollten Sie noch über weitere Informationen, Dokumente oder Fotos zum Bergwerk Medio-Rhein verfügen, so wäre ich Ihnen für eine Bereitstellung dankbar.

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