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KurzeinfÜhrung

Die Anfänge der Schachtanlage Friedrich Thyssen liegen in dem 1859 bis 1861 durch Daniel Morian gemuteten Feld Hamborn und der anläßlich des deutsch-französischen Krieges daraus im Jahr 1871 umbenannten Gewerkschaft Deutscher Kaiser. Das im gleichen Jahr erfolgte Abteufen des ersten Schachtes wurde durch die oberflächennahen Fließsandschichten enorm erschwert, dennoch konnte dieser bereits am 23.11.1874 bei 129,25 m Teufe das Steinkohlengebirge erreichen. Die folgenden zwei Jahre wurden für die Aus- und Vorrichtung benötigt und die Förderung konnte 1876 mit bescheidenen 3.584 t beginnen. 1877 stieg diese leicht auf 19 673 t an, was aber deutlich unter den Förderzahlen anderer gleichzeitig geteufter Anlagen lag. Gründe dafür waren der wirtschaftliche Rückgang nach der "Gründerzeit" sowie der anhaltende Arbeitermangel im nur wenig besiedelten Umland der Schachtanlage. Mit der Auflage des Bergamtes zur Erstellung eines zweiten Wetterschachtes bis spätestens zum 1. Juli 1887 war die Gewerkschaft Deutscher Kaiser finanziell überfordert und die Kuxe standen niedrig im Kurs (1883 bei 1200.- Mark). Zu diesem Zeitpunkt (1885) begann Friedrich Thyssen planmäßig Anteile an der Gewerkschaft zu erwerben, da er das Potential des Grubenfeldes (gute Kohle und beste Transportanbindung zum Rhein) erkannt hatte. Nach dem Ankauf der Kuxenmehrheit (Kuxe standen 1886 bei etwa 2150.- Mark) im Vorjahr wurde Thyssen 1888 Vorsitzender des Grubenvorstandes.

Folgenutzung

Als einziges Bauwerk der gesamten Schachtanlagen ist nur das Fördergerüst Schacht VI erhalten. Alle anderen Bauwerke sind rückgebaut worden.

Friedrich Thyssen in Zahlen

Feldbesitz:
28 895 210 m²

erste Kohlenförderung:
1876 in Schacht I

Stilllegung:
Gesamtstilllegung 1976
Anlage 1/6 1927
Anlage 2/5 1976
Anlage 3/7 1932
Anlage 4/8 1959

Anzahl der Schächte:
14 + Schacht Rönsberghof
davon 6 Spül- bzw Wetterschächte

Niveau der Rasenhängebank:
Friedrich Thyssen I (+29,5m NN
Friedrich Thyssen II (+28,4m NN)
Friedrich Thyssen III (+29,4m NN)
Friedrich Thyssen IV (+30,4m NN)
Friedrich Thyssen V (+28,2m NN)
Friedrich Thyssen VI (+29,7m NN)
Friedrich Thyssen VII (+28,9m NN)
Friedrich Thyssen VIII (+29,5m NN)
Beeckerwerth NO (+30,5m NN)
Spülschacht
Matenastrasse (+30,8m NN) Spülschacht
Wittfeld (+32,0m NN) Spülschacht
Ottostrasse (+29m NN) Spülschacht
Pollmannshof (+29,7m NN)
Spülschacht
Lohhof (+29m NN) Spül- und Wetterschacht


Teufe der Sohlen:
1. Sohle: 175m
2. Sohle: 203m (Wettersohle)
3. Sohle: 288m
4. Sohle: 362m
5. Sohle: 454m
6. Sohle: 556m
7. Sohle: 660m
8. Sohle: 790m
9. Sohle: 994m

Verwertbare Förderung:
1/6 = 20,5 Mio t bis 1927
2/5 = 91,5 Mio t bis 1976
3/7 =
4/8 = 36,8 Mio t bis Ende 1956

Geförderte Kohlensorte:
Mager-, Ess- . Fett-, Gas-, Gasflamm-, Flammkohle

Höchste Jahresförderung:
4,46 Mio t im Jahr 1913 (Deutscher Kaiser)

Höchste Belegschaft:
13 710 im Jahr 1913 (Deutscher Kaiser)

Grubenunglücke:
28. Januar 1911 Schlagwetterexplosion, 18 Schwerverletzte, 3 Leichtverletzte infolge starben 16 Bergleute
8. November 1915
Kohlenstaubexplosion durch Schießarbeiten fordert 20 Tote
18. Mai 1918 Schlagwetter fordert erneut 20 Tote


Betriebliche Besonderheiten:
Betrieb zweier Kokereien 3/7 & 4/8 - Die Schachtanlagen dienen vorwiegend der Grundsicherung des Kokskohlenbedarfs der Stahlwerke


Hat jemand Informationen über den auf der Karte eingezeichneten Spülschacht: Beeckerwerth Süd?

Flöze des Steinkohlengebirges der Zeche:
Flöz Loki (Flammkohle)
Flöz Iduna (Flammkohle)
Flöz Hagen (Flammkohle)
Flöz Gudrun (Flammkohle)
Flöz Erda (Flammkohle)
Flöz Chriemhilt 2 (Flammkohle)
Flöz Baldur (Flammkohle)
Flöz X 1 (Gasflammkohle)
Flöz W 2 (Gasflammkohle)
Flöz V 1 (Gasflammkohle)
Flöz T (Bismark) (Gasflammkohle)
Flöz R 1 (Gasflammkohle)
Flöz R 2 (Gasflammkohle)
Flöz Q 3 (Gasflammkohle)
Flöz P (Gasflammkohle)
Flöz N (Gasflammkohle)
Flöz G (Gaskohle)
Flöz F (Gaskohle)
Flöz E (Gaskohle)
Flöz Zollverein 2 (Gaskohle)
Flöz Zollverein 5 (Gaskohle)
Flöz Zollverein 8 (Gaskohle)
Flöz Gretchen (Fettkohle)
Flöz Anna (Fettkohle)
Flöz Matthias 1 (Fettkohle)
Flöz Matthias 3 (Fettkohle)
Flöz Mathilde (Fettkohle)
Flöz Albert 1(Fettkohle)
Flöz Albert 2 (Fettkohle)
Flöz Blücher (Fettkohle)
Flöz Röttgersbank (Fettkohle)
Flöz Präsident (Fettkohle)
Flöz Angelika (Fettkohle)
Flöz Wasserfall (Fettkohle)
Flöz Sonnenschein (Fettkohle)
Flöz Girondelle (Eßkohle)
Flöz Finefrau Nbbk (Eßkohle)
Flöz Finefrau (Eßkohle)
Flöz Geitling (Eßkohle)
Flöz Kreftenscheer (Eßkohle)
Flöz Mausegatt (Eßkohle)
Flöz Sarnsbank (Magerkohle)

Sonstiges

Sollten Sie noch über weitere Informationen, Dokumente oder Fotos zum Bergwerk Friedrich Thyssen verfügen, so wäre ich Ihnen für eine Bereitstellung dankbar.

Weitere Informationen zu den Bergwerken im Ruhrgebiet finden Sie auf meiner Seite:
www.foerdergerueste.de